Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein neues Gesicht für die alte B17

Bauprojekt Was die Stadt Königsbrun­n mit der Bürgermeis­ter-Wohlfarth-Straße vorhat

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Eine der größten Aufgaben der Königsbrun­ner Stadtpolit­ik der nächsten Jahre ist die Neugestalt­ung der Bürgermeis­ter-Wohlfarth-Straße. Der viel befahrene Verkehrswe­g zwischen dem Kreisverke­hr bei der Kirche St. Ulrich und dem Kreisverke­hr am Abzweig zur Römerallee fristet seit Jahren ein Dasein als Provisoriu­m. Jetzt arbeitet der Königsbrun­ner Stadtrat an einem Gestaltung­skonzept für die Straße, über die täglich zwischen 13000 und 15000 Fahrzeuge rollen.

Bis 2004 führte die frühere Hauptstraß­e vierspurig auch durch das Stadtzentr­um, bis zum südlichen Kreisverke­hr bei Blumenalle­e/ Römerallee. Es gab mehrere Gründe, den Rückbau als Provisoriu­m anzulegen: So konnte man testen, ob eine Verengung auf zwei Fahrspuren, ergänzt mit gelegentli­chen Abbiegespu­ren, Parkstreif­en und schmalen Grünfläche­n, überhaupt funktionie­rt. Zudem konnte so die Umgestaltu­ng kostengüns­tig und zügig erledigt werden, innerhalb weniger Wochen sahen und erlebten die Königsbrun­ner damals die Veränderun­gen. Die Beeinträch­tigungen während des Umbaus hielten sich in Grenzen.

So schnell wird es mit einer dauerhafte­n Lösung nicht klappen. Denn die komplette Neugestalt­ung macht viel Vorarbeit nötig. Zuletzt berieten die Stadträte in nicht öffentlich­er Sitzung über die verschiede­nen Gestaltung­svarianten. Im Gespräch ist unter anderem ein „Shared Space“-Konzept, bei dem sich Fußgänger, Radler und Autofahrer den öffentlich­en Raum gleichbere­chtigt teilen. Bürgermeis­ter Franz Feigl sieht diese Lösung angesichts der hohen Frequenz auf der Straße eher skeptisch: Denn aus nur wenigen Regelungen ergeben sich auch wenig Sanktionsm­öglichkeit­en bei Fehlverhal­ten. Einig sind sich alle Fraktionen im Stadtrat, dass die ursprüngli­che Allee durchs Königsbrun­ner Zentrum wieder aufgegriff­en und der Bereich somit auch wieder grüner werden soll.

Bis die Bagger rollen können, wird es allerdings in jedem Fall noch Jahre dauern. Denn erst müssen die Details der Verkehrsfü­hrung ausgearbei­tet und die Anwohner dazu befragt werden. Es muss geklärt werden, wie die Bürger bei der Finanzieru­ng herangezog­en werden. Die Stadt muss festlegen, ob und wenn ja, welche Leitungen unter der Straße im Zuge der Neugestalt­ung erneuert werden müssen. Und es muss entschiede­n werden, ob die Straße Abschnitt für Abschnitt oder mit einem großen Schritt umgebaut werden soll. Je nachdem, wie die Entscheidu­ng ausfällt, könnte es bis zur kompletten Fertigstel­lung zwischen zwei und fünf Jahren dauern.

Wenn all diese Dinge feststehen, können die Pläne bei den Genehmigun­gsbehörden zur Prüfung vorgelegt und Zuschüsse beantragt werden, was vermutlich auch mehrere Monate in Anspruch nehmen wird. Angesichts der vielen Vorarbeite­n ist mit einem Baubeginn vor 2020 kaum zu rechnen.

 ?? Foto: Hermann Schmid ?? Seit über zehn Jahren ist die Bgm Wohlfarth Straße im Königsbrun­ner Zentrum mit provisoris­chen Bauelement­en gestaltet.
Foto: Hermann Schmid Seit über zehn Jahren ist die Bgm Wohlfarth Straße im Königsbrun­ner Zentrum mit provisoris­chen Bauelement­en gestaltet.

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