Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein großer Schluck zum Geburtstag
Zoo Das kleine Nashorn Kibo ist ein Jahr alt geworden. Zum Ehrentag bekam der junge Bulle seine Lieblingsnahrung. Doch bald ist damit Schluss
In der Nacht vor seinem Geburtstag hat Kibo die Waage in seinem Stall kaputt gemacht. Zumindest funktioniert die digitale Wiegeplattform nicht mehr. Ob sich das kleine Nashorn über sein Gewicht geärgert hatte, ist unbekannt. Fakt aber ist, dass Kibo immer schwerer wird. Der kleine Dickhäuter aus dem Augsburger Zoo wurde am Montag ein Jahr alt.
Stolze 670 Kilogramm bringt Kibo inzwischen auf die Waage. Als er auf die Welt kam, wog er gerade mal 65. Auch wenn er ordentlich gewachsen ist, der kleine Kibo ist nach wie vor der große Stolz des Zoos. Schließlich musste man das Tier von Hand aufziehen. Mutter Kibibi hatte ihr Junges nicht angenommen. Die Tierpfleger zogen das Nashornbaby mit der Flasche groß. Bilder davon verzückten die Menschen. Kibo wurde zur Attraktion des Zoos. „Er tut schon noch so, als ob er ein kleines Baby ist“, sagt Zoo- Barbara Jantschke und schaut lächelnd auf Kibo. Denn der jammert gerade in den höchsten Tönen. Der junge Bulle wartet ungeduldig auf seine Milch. Davon ist er immer noch nicht weg. 24 Liter bekommt Kibo weiterhin täglich zugefüttert.
Zu seinem ersten Geburtstag gibt es auch kein anderes Geschenk. „Mit Milch macht man ihm die meiste Freude“, weiß Jantschke. Tierpfleger Anton Weber hält Kibo einen Eimer mit Milch an den Zaun. Das Nashorn saugt gierig die sieben Liter in einem Zug weg. „Gell, Bubele“, sagt Weber zu dem Dickhäuter. Kibo ist dem Pfleger und seinen Kollegen in dem einen Jahr ans Herz gewachsen. Man habe halt im AugsChefin burger Zoo noch nie ein Nashornbaby mit der Hand aufgezogen, sagt Weber: „Das ist mein ersten kleines Nashorn. Da hängt man dran. So etwas erlebt man nur einmal.“Weber ist nicht der einzige Pfleger, der sich um Kibo kümmert. „Er wurde von allen gleichermaßen versorgt, damit er niemanden als Mutter-Ersatz sieht“, erklärt Jantschke. Besonders froh sei man, dass Kibo so gut bei den anderen Nashörnern integriert ist. Am liebsten rangelt er mit Halbschwester Keeva, die selbstbewusster als ihr Bruder ist. Auch wenn Kibo beim Futter heikel ist und Heu noch nicht so gerne frisst, die Milch wird in den nächsten Wochen drastisch reduziert, kündigt Jantschke bei der Geburtstagsfütterung an. Wie gut, dass Kibo sie nicht versteht. Sonst wäre das Gejammer an seinem Ehrentag groß gewesen. I Eine Bildergalerie und ein Video finden Sie unter www.augsburger allgemei ne.de.
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