Augsburger Allgemeine (Land West)
Autofahrer besorgt Kuchen und blockiert Feuerwehr
Sicherheit Ein Mann stellt seinen Wagen direkt vor dem Tor des Feuerwehrhauses ab. Situationen wie diese erleben Wehrleute öfter. Das sichtlich in die Jahre gekommene Gebäude in Göggingen sorgte dabei auch schon für Verwirrung
Der Fahrer des kleinen Fiat, ein älterer Herr, wollte in einem Café für seine Familie schnell Kuchen besorgen. Er fand aber keinen freien Parkplatz, deshalb parkte er sein Auto vor einem Tor des Gögginger Feuerwehrhauses. Farblich passt der rote Wagen sogar ganz gut ins Bild, könnte man darüber scherzen. Doch Feuerwehrleute verstehen in solchen Situationen nicht viel Spaß. „So etwas kann im Ernstfall wertvolle Zeit kosten“, sagt Feuerwehrmann Florian Ludl.
Er hatte das Auto gesehen, als er zufällig am Feuerwehrhaus vorbeikam. Florian Ludl knipste ein Foto und veröffentlichte es im sozialen Netzwerk Facebook auf der Seite der Freiwilligen Feuerwehr Göggingen. Über die Resonanz ist er erstaunt. Binnen weniger Stunden wurde der Beitrag von fast 200 Nutzern geteilt. „Damit hätte ich nicht gerechnet“, sagt er. Florian Ludl hofft, mit diesem Foto dazu beizutragen, das Bewusstsein der Autofahrer dafür zu schärfen, dass es unverantwortlich ist, auf Rettungswegen zu parken. Auch wenn man meint, man stehe dort ja nur kurz. So wie bei dem Mann mit dem roten Fiat, der rund eine Viertelstunde benötigte, bis er den Kuchen hatte und wieder davonfuhr. Einen Einsatz gab es für die Wehr in der Zeit nicht – aber vorher wissen kann das ein Falschparker ja nie.
Feuerwehrmann Florian Ludl hat generell den Eindruck, dass es für die Einsatzfahrzeuge auf den Straßen in den vergangenen Jahren um einiges enger geworden ist. Er erklärt es sich so: „Es sind mehr Autos unterwegs, es entstehen neue Häuser auf bisher unbebauten Flächen, das wirkt sich aus.“Ludl saß im vergangenen Jahr auch am Steuer eines Feuerwehrfahrzeuges, als es im Keller eines Mehrfamilienhauses in Göggingen brannte. Die Straße war auf beiden Seiten so eng zugeparkt, dass er auf der Fahrt zum Brandort ein Auto streifte.
Ein neues Phänomen ist die Gedankenlosigkeit beim Zuparken von Rettungswegen aber nicht. Vor einigen Jahren parkte sogar ein Tieflader, der für eine nahe gelegene Baustelle Betonfertigteile anlieferte, direkt vor den Toren des Gögginger Feuerwehrhauses. Ein Auto kann man im Notfall zumindest noch auf die Seite heben oder schieben. Doch bei einem tonnenschweren Lastwagen geht das nicht.
Eines ändert sich in Göggingen in absehbarer Zeit aber immerhin: Das Feuerwehrhaus ist sichtlich in die Jahre gekommen. Das sorgte auch schon für Verwirrung bei Autofahrern. An dem alten Gebäude platzt Putz ab und die Holztore sind verwittert. Eine Falschparkerin meinte vor einiger Zeit einmal, sie hätte sich nicht vorstellen können, dass solch ein Gebäude wirklich noch von der Feuerwehr genutzt wird. Das ändert sich jetzt. Demnächst soll in Göggingen der Bau eines neuen Feuerwehrhauses beginnen. Das war ein schlechter Scherz: Am späten Sonntagnachmittag bekam ein 13-jähriger Junge in Augsburg einen Anruf, der ihm Angst einjagte. Als gegen 17.45 Uhr sein Handy klingelte, wurde ihm nach Angaben der Polizei eine ihm unbekannte Telefonnummer angezeigt. Als der Junge abhob, hörte er eine Stimme eines angeblichen ehemaligen Nachbarn. Der Anrufer behauptete, er besitze den Schlüssel zur Wohnung des Jungen – und er werde ihn umbringen. Der 13-Jährige vertraute sich nach dem Anruf seiner Mutter an. Die Mutter ging mit ihrem Sohn zur Polizei und erstattete Anzeige.
Den Ermittlungen zufolge muss der Junge aber keine Angst haben. Die Telefonnummer gehört demnach zu einer Internetseite, auf der man Scherzanrufe „bestellen“kann. Auf Portalen dieser Art muss man eine Telefonnummer eingeben. Eine Computerstimme ruft dann bei dem Telefonbesitzer an. „Wir hatten Fälle mit diesem Hintergrund schon öfter“, sagt Polizeisprecherin Isabel Deubler. Die Dienste würden immer wieder für Mobbing und Bedrohungen missbraucht.