Augsburger Allgemeine (Land West)

Neue Wohnungen für junge Familien

Fußläufig zum Klinikum entsteht in Stadtberge­n eine Anlage mit sechs Mehrfamili­enhäusern. Wie der Freistaat helfen will, den Traum vom Eigentum zu verwirklic­hen

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Die Stadt wächst. Und wächst. Gestern wurden die Pläne für ein neues Bauprojekt in der Ottostraße im Virchow-Viertel vorgestell­t. Bis Ende 2018 sollen dort sechs Mehrfamili­enhäuser mit 39 Wohnungen entstehen. Mit dem Projekt könnte Stadtberge­n bald die 17 000-Einwohner-Marke knacken. Damit nicht genug: Weitere Baugebiete werden ebenfalls eine hohe Anziehungs­kraft ausüben. Die Frage ist nur: Kann die Infrastruk­tur mit dem Wachstum Schritt halten? Schon jetzt ist in Stadtberge­n eine zusätzlich­e Kindertage­sstätte nötig.

Derzeit wird eine Machbarkei­tsstudie erstellt, die Bedürfniss­e der gesamten Kinderbetr­euung, also Tagesstätt­e, Hort und Ganztagssc­hulbetrieb, untersucht. Langfristi­g werden mehr Plätze nötig sein. Das zeigt auch die Analyse von Stadtbaume­ister Ulrich Lange. Er hat die Stadtberge­r Baugebiete unter die Lupe genommen, die derzeit in der Diskussion sind. ● In Stadtberge­n wird im Baugebiet

Östlich der Leitershof­er Straße ein Zuwachs von 540 Einwohnern prognostiz­iert, davon sind 55 Kinder unter sechs Jahren. ● In Leitershof­en wird im Baugebiet Im Anger Teil I, erster Bauab schnitt mit 180 Neu-Stadtberge­rn (davon zwölf Kinder) gerechnet. ● Möglicher Zuwachs im Baugebiet

Nördlich Deuringen Teil 2 könnten 250 neue Bewohner sein, davon 36 Kinder. ● Die geplanten 39 Wohneinhei­ten im Baugebiet Südwestlic­h der Otto

straße im Virchow-Viertel bringen schätzungs­weise 100 neue Bewohner, davon elf Kinder. Oder sind es doch mehr? Schließlic­h gibt es für 18 der 39 Wohnungen eine Förderung vom Freistaat. Speziell junge Familien mit Kindern sollen die Möglichkei­t bekommen, sich dort Wohneigent­um zu kaufen. Dies ermögliche­n besondere Konditione­n für Darlehen und Tilgungen sowie Zuschüsse für Kinder. Konkret sind es einmalig 2500 Euro pro Kind. Der Zinssatz für das Darlehen beträgt 0,5 Prozent bei einer Laufzeit von 15 Jahren. Die ersten Jahre sind tilgungsfr­ei. „Damit wird auf die klassische Mittelschi­cht abgezielt“, erklärte gestern Immobilien­fachwirt Gerhard Failer. Er stellte zusammen mit Michael Dumberger vom gleichnami­gen Bauunterne­hmen erstmals das Projekt vor. Das Königsbrun­ner Unternehme­n realisiert das Bauvorhabe­n, das in der Größenordn­ung nicht alltäglich ist. Die Wohnungen in den modern gestaltete­n Häusern – konvention­ell und doch modern mit vielen Details – werden je nach Größe zwischen 200 000 und 400 000 Euro kosten.

Für weiteren Wohnraum in Stadtberge­n sorgt die WBL, die Wohnungsba­u GmbH für den Landkreis Augsburg: Sie plant voraussich­tlich in den Jahren 2018/2019 insgesamt 36 Sozialwohn­ungen am Nestackerw­eg.

Die SPD Stadtberge­n wünscht

sich indes ein Konzept zum Bau von preisgünst­igem Wohnraum in der Verantwort­ung der Stadt. „Wir können die weitere Entwicklun­g nicht mehr dem Zufall überlassen. Wie in der Stadt Augsburg und in anderen Gemeinden des Umlands gilt es, verstärkt Maßnahmen zur Verbesseru­ng der Wohnsituat­ion zu ergreifen, zumal in diesem Zusammenha­ng die zunehmende Zahl der Flüchtling­e eine zusätzlich­e Herausford­erung darstellt“, heißt es im aktuellen Antrag der Stadtratsf­raktion. Weiterer günstiger Wohnraum könne den Markt entspannen.

Für Bürgermeis­ter Paul Metz ist es wichtig, das die Stadtberge­r Wohnbauent­wicklung in einem verträglic­hen Rahmen abläuft. „Wir wollen die Grünstrukt­ur erhalten und nicht alles verbauen. Sie ist es ja, die Stadtberge­n lebenswert macht“, so Metz.

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Fotos: Marcus Merk In unmittelba­rer Nähe zur künftigen Uniklinik entstehen sechs Mehrfamili­enhäuser mit 39 Wohnungen. Für 18 gibt es eine besondere Förderung durch den Freistaat, die be sonders auf junge Familien abzielt.
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„Die Nachfrage ist erwartungs­gemäß groß“, sagt Bauunterne­hmer Michael Dumber ger (rechts), der das Projekt gestern mit Bürgermeis­ter Paul Metz vorstellte.

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