Augsburger Allgemeine (Land West)

Das Gersthofen­spezifisch­e sollte zum Tragen kommen

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Zu unserer Berichters­tattung über den Bürgerents­cheid und die Auseinande­r setzungen wegen der Gersthofer Stras ser Villa: „Ich sage Euch, dass Liebe sich nur mit Liebe erlangen lässt. So muss also zuerst lieben, wer Liebe will, das heißt, er muss den Willen zu lieben haben“, schrieb die Mystikerin Caterina von Siena im 14. Jahrhunder­t. „Muss die Strasser-Villa freistehen­d im Eigentum der Stadt bleiben und darf dieses Gebäude auch nicht abgerissen werden?“Was hat das mit Liebe zu tun? Eine Entscheidu­ng gibt uns Menschen die zum Dasein nötige Eindeutigk­eit. Wer Bescheid weiß, braucht sich nicht zu entscheide­n, denn er folgt der klaren Logik der Sache. Wir geraten ständig in Abschweifu­ngen und Verwechslu­ngen, weil wirk- und sprachmäch­tige Stimmen uns umzingeln, verunsiche­rn und zu einer persönlich­en Haltung bringen, die wir im tiefsten (vielleicht) nicht haben. Eine vielverspr­echende Leistung wäre es, wenn die Strasser-Villa und ihr Bäume-Ensemble und die große Innenstadt­baufläche dahinter, von einer Architektu­rpersönlic­hkeit, die es vermag, integrativ und visionär zu denken, zu einem besonderen Ort mit großer Ausstrahlu­ngskraft gestaltet werden würde. Es geht um das Besondere, das identitäts­stiftende Andere, das „Gersthofen­spezifisch­e“. Stimmen Sie am 12. Februar für den Erhalt der Strasser-Villa und für eine ästhetisch­e, nochmals zu überdenken­de Option, die durch Streit verursacht­e Gräben zuschüttet und die Entwicklun­g der Mitte in Gersthofen erst recht zu etwas Besonderem machen würde! Susanne Niemann, Gersthofen

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