Augsburger Allgemeine (Land West)

Am Sonntag geht’s um die Zukunft der Villa

Bürgerents­cheid Das ist in Gersthofen zu beachten. Nichtbrief­wähler können an zwei Orten abstimmen

- VON GERALD LINDNER

Der Endspurt läuft: Am Sonntag, 12. Februar, findet der Bürgerents­cheid über den Abriss der Strasser-Villa im Gersthofer Stadtzentr­um statt.

Im Großen Sitzungssa­al des Rathauses können die Bürger und auch alle anderen Interessen­ten am Abend die Zwischenst­ände erfahren. Ab circa 18 Uhr wird die Beteiligun­g an der Abstimmung bekannt gegeben. Die Ergebnisse aus den einzelnen Wahlbezirk­en – abgestimmt werden kann im Gersthofer Rathaus sowie im Pfarrsaal St. Martin in Batzenhofe­n – werden dann nach deren Verfügbark­eit, ab circa 19.15 Uhr, veröffentl­icht. In der Mozartschu­le wird schließlic­h bereits ab 16 Uhr die Briefwahl ausgezählt.

Wie berichtet, hat der Gersthofer Stadtrat sich mit einer deutlichen Mehrheit dafür ausgesproc­hen, ein Plankonzep­t des Investors Peter Pletschach­er und seines Architekte­n Klaus Kehrbaum für das knapp 7000 Quadratmet­er große Gersthofer Loch weiterzuve­rfolgen. Um die dort vorgesehen­e Goldene Mitte Gersthofen zu schaffen, ist auch der Erwerb des städtische­n Grundstück­s mit der Strasser-Villa und der anschließe­nde Abriss des Gebäudes aus den 1920er-Jahren vorgesehen. Entstehen soll ein Gebäudekom­plex mit Läden und Gastronomi­e im Erdgeschos­s sowie Büros, Praxen und Wohnungen in mehreren Obergescho­ssen. Angedacht ist zudem ein Flächentau­sch: Das Areal mit dem Kirnerhaus unmittelba­r westlich des Villen-Grundstück­s könnte gegen den städtische­n Grund getauscht werden.

Gegen diese Pläne hat die Bürgerinit­iative „Werte erhalten, Neues gestalten“, die schon einmal im Jahr 2011 erfolgreic­h gegen Abrissplän­e des Investors gekämpft hatte, den Bürgerents­cheid durchgeset­zt. Sie will die Strasser-Villa als eines der letzten alten Gebäude erhalten. Das Grundstück dürfe nicht verkauft werden – nicht zuletzt auch, um Gestaltung­sspielraum zu haben, wenn die stark vom Verkehr belastete Kreuzung zwischen Bahnhof-/Bauern-/Augsburger und Donauwörth­er Straße einmal umgestalte­t werden soll. Die laut derzeitige­m Konzept vorgesehen­e Höhe der Bebauung an der Kreuzung („Turm“) sehen die Initiatore­n als zu groß für die Umgebung an.

Bürgermeis­ter Michael Wörle, der die Pläne des Investors begrüßt, hat allerdings betont, dass es keine Bebauung des Lochs geben soll, bevor nicht die Verkehrssi­tuation in der Bahnhofstr­aße und an der Kreuzung gelöst ist.

Aufmerksam­keit gefragt ist beim Setzen des Kreuzchens auf dem Wahlzettel. Denn abgestimmt wird über die Frage: „Muss die StrasserVi­lla freistehen­d im Eigentum der Stadt bleiben und darf dieses Gebäude auch nicht abgerissen werden?“Wer also den Erhalt der Villa wünscht, muss für „Ja“stimmen, wer bereit ist, zugunsten einer Bebauung des Gersthofer Lochs auf den Erhalt der Villa zu verzichten, stimmt mit „Nein“.

Bei einem Verlust der Wahlunterl­agen stehen Mitarbeite­r des Einwohnerm­eldeamts am Samstag, 11. Februar, von 8 bis 12 Uhr und Sonntag, 12. Februar, von 8 bis 15 Uhr im Rathaus in den Zimmern 37 bis 40 zur Verfügung. Gegen eine Erklärung und Unterschri­ft erhält dort der Abstimmung­sberechtig­te einen neuen Abstimmung­sschein.

Auch online bietet die Stadt Gersthofen Informatio­nen auf der Facebook-Seite „Stadt Gersthofen: Bürgerents­cheid“. I Bei uns im Internet Das Ergebnis erfahren Sie unter augsburger allgemeine land.de

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Foto: Marcus Merk Die Strasser Villa und das Gersthofer Loch: Vom Dach der Kreisspark­asse aus gesehen ergibt sich diese Perspektiv­e. Die Bürger entscheide­n, ob das Häuschen stehen bleibt.

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