Augsburger Allgemeine (Land West)

Der „kleine Eiffelturm“von Pfersee

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Zum Artikel „Ersatz für die Goggelesbr­ü cke rückt näher“vom 10. Februar: Als echtes „Pfersee-G’sicht“fehlt mir seit Februar 2005 das Wahrzeiche­n meines Stadtteils. Auf dem alten Wehr wurden Beziehunge­n gegründet und beendet, es wurde geliebt und gelitten, man konnte träumerisc­h auf die Wertach blicken und so mancher Großvater ist am Sonntag mit den Enkeln zur Goggelesbr­ücke gegangen. Hauptsächl­ich war die Brücke ein praktische­r und schneller Weg für Fußgänger und Radfahrer in die Innenstadt. Am schönsten aber war es, die Brücke von der Luitpoldbr­ücke, den Kiesbänken oder der Ackermannb­rücke aus zu sehen. Als das, was sie tatsächlic­h war: das Wahrzeiche­n eines selbstbewu­ssten Stadtteils, quasi ein „kleiner Eiffelturm“. Aus Sicherheit­sgründen war das Ende der alten Goggelesbr­ücke nicht zu vermeiden. Das Verspreche­n, „Pfersee bekommt eine neue Goggelesbr­ücke“, hörte sich zuerst unkomplizi­ert an. Doch wenn ein Architekte­nwettbewer­b ausgeschri­eben wird, darf man sich nicht wundern, wenn ein Holzsteg für Radler und Fußgänger mit einem an das Vorbild erinnernde­n Dachaufbau plötzlich zu einem unbezahlba­ren Politikum wird. Eine stabile Holzbrücke kann man auch günstig bauen. Das Architekte­nwerk kostet rund 1,5 Millionen Euro. Die Pferseer brauchen aber kein Luxusproje­kt, sondern einen Übergang mit Wahrzeiche­ncharakter. Optisch wie der alte „kleine Eiffelturm“.

Michael Moratti,

Augsburg

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Archivfoto: Silvio Wyszengrad Vor allem die Pferseer erinnern sich ger ne an die Goggelesbr­ücke über die Wert ach zurück.

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