Augsburger Allgemeine (Land West)
Kiffen in Deutschland
Es war diese Woche, am Montag, den 6. Februar, da wurde im Umgang mit Drogen in Deutschland Neuland betreten. Begonnen hat da nämlich: die Bewerbungsphase für die „Wissenschaftliche Studie zu Cannabisfolgen bei psychisch gesunden erwachsenen Konsumenten“. Beantragt wurde diese Studie bereits im vergangenen Jahr von der Forschungsinitiative Cannabiskonsum beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Und jetzt geht’s los.
Die Behörde hat nun „die Details einer Erlaubniserteilung“herausgegeben. Demnach muss, so erklärt Dr. Bettina Bräutigam von der Bundesopiumstelle, nun für jeden einzelnen Studienteilnehmer ein Antrag erstellt werden. Jetzt ist dafür die erste Bewerbungsphase gestartet worden. Bewerben können sich Cannabiskonsumenten mit Wohnsitz in Berlin. Ausgeschlossen sind Erstkonsumenten, Minderjährige sowie Risikoprobanden, beispielsweise mit abhängigem Konsum oder psychischen Störungen. Vorgesehen ist die kostenpflichtige Abgabe von Cannabisblüten über Apotheken bis monatlich 30 Gramm – dies entspricht bis zu 7,5 Gramm Tetrahydrocannabinol, des Wirkstoffs also.
Marko Dörre, geschäftsführender Gesellschafter der Forschungsinitiative Cannabiskonsum, sagte: „Wir machen den nächsten Schritt zur Erforschung von Cannabiskonsum. Die Hürden für unsere Studie sind hoch, aber wir sind vorsichtig optimistisch, noch in diesem Jahr alle gesetzlichen Voraussetzungen zu erfüllen.“Es gehe darum, mögliche Risiken zu minimieren und den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn zu maximieren.“