Augsburger Allgemeine (Land West)
Tagesmütter gibt es nun auf einen Blick
Familie Eine neue Webseite informiert Eltern. Was diese alles bietet und wer dahintersteht
Einige Städte und Gemeinden geben hierfür die Adressen der ortsansässigen Tagesmütter bekannt, wie etwa Neusäß im Amtsblatt. In der Stadt Augsburg kümmert sich die agita (Agentur für Kindertagespflege des Deutschen Kinderschutzbundes Kreisverband Augsburgs) um die Vermittlung von Tagesmüttern.
Rabas kritisiert, dass Eltern im Landkreis Augsburg nicht die Möglichkeit haben, selbst herauszufinden, welche Tagesmütter – auch von der geografischen Lage – am besten zu ihnen passen würde. Manchmal sei es nämlich sinnvoller, wenn die Betreuung des Kindes in der Nähe des Arbeitsplatzes erfolge.
Außerdem erklärt die Tagesmutter, dass Eltern, die wieder ins Berufsleben einsteigen wollen, meist früh eine Bestätigung brauchen, dass ihre Kinder während der Arbeitszeit betreut wird. Daher empfiehlt Rabas, dass sich interessierte Eltern rechtzeitig, zum Beispiel jetzt für eine Betreuung ab September, mit möglichen Tagesmüttern in Verbindung setzen.
Laut Auskunft des Landratsamtes gibt es derzeit 62 Tagesmütter und momentan werden insgesamt 209 Landkreis-Kinder in Tagespflege betreut. Auf der Webseite von Rabas sind insgesamt 29 Tagesmütter eingetragen. Rabas hofft, dass diese Zahl noch zunimmt und dass sie künftig schneller gefunden werden. „Viele von uns haben einfach zu wenig Kinder beziehungsweise zu wenig Betreuungsstunden“, erklärt sie. Aus diesem Grund würden sich viele Tagesmütter überlegen, ob sie nicht aufhören sollen.
Das bedauert Rabas, denn sie weiß, wie viel Herzblut die meisten Tagesmütter in die Arbeit stecken. Rabas selbst hat 2014 einen Tagespflegekurs besucht und sich zur Tagesmutter ausbilden lassen. Um eine Pflegeerlaubnis zu bekommen, ist ein 160-stündiger Qualifizierungskurs zu absolvieren, zudem werden ein Erste-Hilfe-Kurs für Bildungsund Betreuungseinrichtungen, ein erweitertes Führungszeugnis und jährliche Weiterbildungen und Auffrischungen gefordert.
Die 34-Jährige, die Elektrotechnik studiert hatte, war zuvor als Projektleiterin tätig. Nach der Geburt ihres ersten Kindes stand für sie fest, dass es kein familienfreundliches Arbeitsmodell für diese Tätigkeit gibt und so entschloss sie sich, Tagesmutter zu werden. Heute kümmert sie sich neben dem eigenen Nachwuchs um weitere sieben Kinder, wobei die meisten unter 15 Stunden pro Woche bei ihr sind.
„Das ist eine super Möglichkeit, wenn man sich zutraut, mit fremden Kindern zu arbeiten“, sagt sie. Allerdings werde man dabei nicht reich, die Arbeitszeiten sind lang und der Organisationsaufwand ist hoch. Die Tagesmütter sind selbstständig, müssen viel dokumentieren und sich selbst versichern. Für sie selbst ist dennoch ein besonders schöner Beruf, weil ihr das Herz aufgeht, wenn sie das besondere Miteinander der Kinder sieht. I
Informationen zu den Tagesmüt tern, sprich Tagespflegepersonen im Landkreis, gibt es im Internet unter
www.tagesmutter augsburg land.de