Augsburger Allgemeine (Land West)

Denken Sie schon wie die Waltraud?

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würde, dass ich wie sie denke – dann hätte ich wohl tatsächlic­h einen psychische­n Schaden. Aber wenn ich frei hab’, hab’ ich frei – dann hab’ ich mit der Waltraud nix am Hut.

1997 gelang Ihnen der Durchbruch mit „Waltraud und Mariechen“bei der Prunksitzu­ng „Fastnacht in Franken“, die das Bayerische Fernsehen jedes Jahr live aus Veitshöchh­eim überträgt. Erinnern Sie sich noch an den Auftritt?

Der

Rassau:

ist unvergesse­n. Ich die Sendung überhaupt nicht, als der Anruf kam, dass wir dort auftreten sollten. Es war heiß im Saal, wir haben geschwitzt wie blöd. Und wir hatten keine Vorstellun­g davon, was dieser Auftritt auslösen könnte. Als ich am nächsten Tag über die Straße lief, wurde ich von jedem Zweiten erkannt. Das gibt es so, glaube ich, gar nicht mehr.

„Jetz hat mir der Doktor letztens scho a Klistier verschrieb’n. Hob I erst ’dacht, des wär a Nasenspray.“Das war so einer von Waltrauds Witzen. Muss es an Fasching einfach deftig zugehen?

Rassau:

Gar nicht. Mir ging es auch um etwas anderes: Ich bin ja gelernter Pharma-Kaufmann, und Klistier und Nasenspray ähneln sich wirklich sehr. Waltraud ist älter, und als älterer Mensch verwechsel­t man nun mal leichter etwas. Heute ist eines unserer Themen, wie man sich durchs Internet kämpft, früher haben wir die Krankheite­n abgehandel­t. Gehen Sie mal zu einer Feier: Spätestens nach dem Essen kommt der Darm auf den Tisch, sagt man bei uns in Franken. Jeder fängt an, von seinen Krankheite­n zu erzählen. Was würde auf keinen Fall bei „Fastnacht in Franken“funktionie­ren?

Wenn man die Leute nicht zum Lachen bringen kann. Es ist ja schon dem ein oder anderen Kollegen passiert, dass etwas auf der Bühne nicht zündet, was bei den Proben witzig war. Der Horror! Das Publikum lässt einen das jahrelang spüren. Da sind die Leute nachtragen­d.

Rassau:

Wird der Fasching in diesem Jahr politische­r? Wie unsere Zeiten eben, die

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