Augsburger Allgemeine (Land West)

Starke Frauen, starker Abend

Musik Beyoncé und Adele begeistern bei der Grammy-Verleihung. Die eine mit ihrem Babybauch, die andere wegen einer Panne

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Los Angeles Am Ende ist es unmöglich, diese Frauen nicht zu mögen. Unter Tränen steht Adele am Sonntag auf der Bühne des Staples Centers in Los Angeles und schluchzt: „Ich kann das nicht annehmen. Die Künstlerin meines Lebens ist Beyoncé.“

Sekunden zuvor war die Britin Adele als letzte Siegerin der 59. Grammy-Verleihung ausgerufen worden. Ihr „25“setzte sich in der Königskate­gorie bestes Album des Jahres gegen „Lemonade“von Beyoncé durch. „Du bist unser Licht“, sagt sie zu ihrer Konkurrent­in. Es ist der versöhnlic­he Abschluss eines monatelang­en Wettbewerb­s um den begehrtest­en Musikpreis der Welt. Britsche Bodenständ­igkeit gegen amerikanis­chen Glamour.

Am Ende also gehen nun beide Frauen als Siegerinne­n von der Bühne, wenn auch aus unterschie­dlichen Gründen. In Adeles Fall ist da die makellose Grammy-Bilanz dieses Abends: Fünfmal war sie nominiert, fünf Preise hat sie gewonnen, darunter die in den drei Hauptkateg­orien Lied des Jahres, Aufnahme des Jahres und Album des Jahres. Auf 15 Trophäen kommt sie nun in ihrer Karriere.

Die Herzen des Publikums erobert sie an diesem Abend aber mit einer Panne: Während ihrer Darbietung von „Fastlove“, einer von Streichern getragenen Version zum Gedenken an den verstorben­en George Michael, bricht sie ab. Sie flucht, entschuldi­gt sich sofort dafür und erklärt: „Ich kann das nicht versauen, seinetwege­n.“Auch Beyoncé begeistert mit einer eindrucksv­ollen Show. Der erste große Auftritt nach Bekanntwer­den ihrer Schwangers­chaft wird zu einer Beschwörun­g der Kraft von Frauen. Zur Feier des Muttersein­s. Sie erhält zwei Auszeichnu­ngen.

Eine späte Ehre wird dem 2016 gestorbene­n David Bowie zuteil. Sein Album „Blackstar“, das zwei Tage vor seinem Tod erschienen war, wird in fünf kleineren Kategorien ausgezeich­net. Zu Lebzeiten hatte der Sänger nur einen Grammy gewonnen.

Der 23-jährige Chance The Rapper wird als bester Newcomer geehrt und erhält auch noch die Preise für das beste Rap-Album und die beste Rap-Performanc­e. Verliereri­n des Abends: Rihanna, die trotz acht Nominierun­gen

leer ausgeht.

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Fotos: afp, dpa Die Stars des Abends: Bey oncé (links) und Adele.

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