Augsburger Allgemeine (Land West)

„Die Play offs sind wichtig für den Klub“

Interview Panther-Hauptgesel­lschafter Lothar Sigl über die Vorteile einer frühzeitig­en Viertelfin­al-Qualifikat­ion, die Prämien für die Profis, mögliche Wunschgegn­er und die Höhe des Ticket-Zuschlags

- VON MILAN SAKO ms@augsburger allgemeine.de

Bei 15 Punkten Vorsprung auf den DEL-Siebten Ingolstadt und fünf ausstehend­en Spielen ist die direkte Viertelfin­al-Qualifikat­ion der Panther so gut wie perfekt. Sind Sie überrascht, dass die Mannschaft sich frühzeitig unter den besten sechs EishockeyT­eams etablieren kann?

Sigl: Ich bin angenehm überrascht, dass wir das Ergebnis in dieser Form überhaupt erreichen. Von Vorteil ist, dass wir uns jetzt frühzeitig auf die nächste Runde vorbereite­n können.

Was zeichnet die Panther aus?

Sigl: Ich glaube, dass in allen Reihen sehr viel Disziplin herrschte und die Spieler sich gut an ihre Rollen gehalten haben. Ich habe nie von Eifersücht­eleien gehört unter Spielern, die mal mehr oder weniger Eiszeiten hatten. Alle sind hungrig nach Erfolg.

Mannheim, Köln oder Nürnberg kommen wohl als Viertelfin­al-Gegner in Frage. Wer ist Ihr Wunsch-Kandidat? Sigl: Mir ist das egal. Wir sollten hier Demut und Respekt vor den Gegnern zeigen. Wenn wir anfangen, über Lieblingsg­egner zu spekuliere­n, dann wird uns das schnell einbremsen. Was wir jetzt bekommen, ist ein Zuschlag zur Saison, das ist die Kür. Alle Teams, die unter den ersten Acht landen, haben einen guten Job gemacht. Ich wehre mich dagegen, zu spekuliere­n, dass Gegner X mehr Zuschauer mitbringt als Gegner Y. Es kommt, wie es kommt.

Wie läuft die Saison aus wirtschaft­licher Sicht?

Sigl: Wir haben wie immer bei der Saisonplan­ung keine Play-offs einkalkuli­ert. Das kann man als Augsburger Panther nicht machen. Wir freuen uns, dass wir drin sind. Wobei die Spieler zu einem großen Teil, und das haben sie sich redlich verdient, an den Play-off-Einnahmen teilhaben werden. Die K.-o.-Runde ist über den wirtschaft­lichen Aspekt hinaus aus emotionale­r Sicht wichtig für unsere Fans und die Sponsoren, nämlich zu zeigen, dass das in Augsburg auch möglich ist. Die Play-offs sind wichtig für den Klub.

Als warnendes Beispiel gilt Krefeld, wo der Klub wegen der hohen Prämien nach der Deutschen Meistersch­aft 2003 fast Pleite war ...

Sigl: Einige Klubs verkalkuli­eren sich mit den Play-offs. Das wird uns

passieren. Weil unsere Prämienreg­elungen sehr nah an den Einnahmen dranhängen.

Haben die Spieler in ihren Verträgen eine Meisterprä­mie ausgehande­lt?

Sigl: Wie immer: Über Vertragsin­halte mache ich keine Angaben.

Der Dauerkarte­nverkauf für die kommende Saison ist vor kurzem angelaufen. Kurbeln die jüngsten Erfolge den Absatz an?

Sigl: Das ist schon nützlich, aber auch organisato­risch ist es für uns jetzt leichter. In den Dauerkarte­n sind die Play-off-Tickets nicht eingeschlo­ssen. Wer jetzt seine Dauerkarte kauft, sichert sich das Vorkaufsre­cht für die Play-off-Tickets zum aktuellen Preis. Es hilft weiter, wenn unser Viertefina­l-Einzug jetzt schon feststeht und nicht erst nach dem letzten Punktspiel in Düsseldorf. Wie hoch wird der Play-off-Zuschlag ausfallen?

Sigl: Das diskutiere­n wir gerade und werden es in dieser Woche beschließe­n. Die meisten Klubs nehmen pro Runde etwa 20 Prozent, und wir überspring­en ja die erste Play-offRunde. Für uns ist der Zuschlag auch wichtig, weil wir möglichst viele aktuelle Spieler hier behalten wollen. Es ist schön, wenn der kurzfristi­ge Erfolg da ist, aber wir planen schon die nächste Saison. Für einen solchen Erfolg braucht man die Unterstütz­ung von den Zuschauern auch über den normalen Kartenprei­s hinaus, um ein paar Zeichen zu setzen, wo wir nächstes Jahr hinwollen. Denn wir wollen den sportliche­n Erfolg aus dieser Saison bestätigen und mehr Konstanz. Ohne eine Budgetabsi­cherung mit Kartenverk­auf und über Sponsoren können wir die Spieler, die wir haben wollen, nicht weiter verpflichn­icht

ten. Es ist mutig genug, was wir jetzt machen.

Eine Vertragsve­rlängerung mit Mike Stewart wurde noch nicht verkündet. Wer trainiert das Team in der nächsten Saison?

Sigl: Das geben wir dann bekannt, wenn wir es für richtig halten.

Bei den deutschen Spielern sind sie mit den Vertragsve­rlängerung­en mit Tölzer, Holzmann, Rekis, Polaczek, Dinger, und Sezemsky schon weit. Warum die Deutschen immer zuerst?

Sigl: Der deutsche Spielermar­kt ist am kleinsten und in der Relation hochpreisi­g. Die Auswahl ist dort viel geringer, als auf dem internatio­nalen Spielermar­kt.

Wie weit kommen die Panther?

Sigl: Das kann man nicht voraussage­n, weil es von so vielen Faktoren abhängt: Von der Tagesform, Emo-

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Ein gewohntes Bild in dieser Saison: Verteidige­r Brad Lamb (vorne) und die Panther feiern mit ihren Anhängern einen Sieg im Curt Frenzel Stadion. Der Erfolg erleichter­t dem Klub Management die Arbeit.
Foto: Siegfried Kerpf Ein gewohntes Bild in dieser Saison: Verteidige­r Brad Lamb (vorne) und die Panther feiern mit ihren Anhängern einen Sieg im Curt Frenzel Stadion. Der Erfolg erleichter­t dem Klub Management die Arbeit.

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