Augsburger Allgemeine (Land West)
Fuggerkeller meldet Insolvenz an
Der Betreiber der beiden Lokale im Fuggerpalais hat einen Antrag gestellt. Der Betrieb läuft weiter
Erst vor wenigen Wochen gab es beim Fuggerkeller einen Geschäftsführerwechsel: Daniel Debus, der die Geschicke des Damenhofes und Fuggerkellers in der Maximilianstraße ein Jahr geleitet hatte, stieg aus dem Geschäft aus. Es habe „konzeptionelle Unstimmigkeiten“mit seiner Geschäftspartnerin gegeben, sagte er gegenüber unserer Zeitung. Maximilian Gust stieg als neuer Geschäftsführer mit ein.
Anstatt mit neuem Konzept neu durchzustarten, sieht er sich nun mit einer schwierigen wirtschaftlichen Situation konfrontiert. Die Gesellschaft, die die beiden Gastronomien betreibt, stellte am Amtsgericht Augsburg den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens. „Das stimmt. Der Betrieb läuft aber ganz normal weiter“, sagt Maximilian Gust.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Christian Plail bestellt. Falls dem Insolvenzverfahren stattgegeben wird, wäre es bereits der zweite derartige Vorgang, der diese beiden Gastronomien innerhalb weniger Jahre treffen würde.
Im September 2015 mussten die vorherigen Pächter, die Brüder Marc und Torsten Schiemann, die beiden Lokale aufgeben: Christian Plail, der damals ebenfalls als Insolvenzverwalter eingesetzt war, hatte die sofortige Schließung beantragt.
Die hohen Sanierungskosten hätten das Projekt in eine finanzielle Schieflage gebracht, gaben die Brüder an. Sie hatten ambitioniert das „Schiemanns im Fuggerpalais“im November 2012 eröffnet. Die beiden Gastronomen, die über viele Jahre hinweg erfolgreich Übernacht, Parklounge und Parkbiergarten betrieben hatten, boten den Gästen dort eine Tapas-Bar, Kaminzimmer, Restaurant und Lounge an. Doch die hohen Sanierungskosten konnten sie nicht wieder hereinholen. Die Schulden hingen wie ein Damoklesschwert über den Brüdern.
Zudem gab es damals vom benachbarten Hotel Drei Mohren immer wieder Beschwerden wegen zu lauter Partys im Fuggerpalais. So rief beispielsweise SPD-Chef Sigmar Gabriel einmal an der Hotelrezeption an und beklagte sich über den nächtlichen Lärm.
Ein Jahr blieb der Damenhof damals geschlossen. Er wurde im Juni 2016 von Daniel Debus samt seiner Geschäftspartnerin wieder eröffnet. Die erste Saison im Damenhof lief zufriedenstellend, betonte der damalige Chef. Im November 2016 folgte wie geplant die Eröffnung des Fuggerkellers in der Maximilianstraße.