Augsburger Allgemeine (Land West)
Neufnarria krönt ihr Jubiläum
Zum 33. Geburtstag zieht ein buntes Faschingvolk mit seinen Wagen durch Mittelneufnach
Nach sechs Jahren Pause war es wieder so weit: Zum 33-jährigen Bestehen der Faschingsgesellschaft Neufnarria zog ein facettenreicher und farbenprächtiger Faschingszug durch Mittelneufnachs Straßen. Auf dem Wagen der Neufnarria fuhren dabei ehemalige Prinzenpaare und ein lokaler Fernsehsender mit. Im anschließenden Faschingstreiben konnten sich Besucher im Gemeindezentrum wieder aufwärmen.
Wenn trotz des nasskalten und nebligen Wetters einige Tausend Zuschauer die Straßen säumen, dann ist wohl etwas Besonderes im Gange. So geschehen in Mittelneufnach, wie bereits gestern kurz berichtet. Gegen Mittag empfing die Neufnarria zunächst alle geladenen Faschingsvereine zum großen Empfang mit Ordensübergabe und Imbiss. Dazu unterhielten die Musiker Humpa Bumpa aus Oberneufnach fetzig à la La Brass Banda.
um 14.14 Uhr schossen die Böllerschützen Aichen den Umzug an, und die Guggamusik der Breitenbrunner Dorfbachfurzer sorgte an der Zugspitze für die nötige Stimmung.
Nach sechs Jahren Abstinenz organisierten Präsident Beef Schnitzler und seine Neufnarren zum 33. Geburtstag einen fast zweistündigen Jubiläumsumzug durch Mittelneufnach. „Neufnarria-Hurra“schallte öfter über die Lautsprecher der Umzugswagen. Dies war aber nicht der einzige Schlachtruf, der zu hören war. Sage und schreibe achtzehn Faschingsgesellschaften waren aus dem nahen Umkreis in die Faschingshochburg der Stauden gekommen, um dem närrischen Geburtstagskind die Ehre zu erweisen. Dazu reihten sich noch knapp vier- zig andere farbenfrohe Gruppen in den Umzug mit ein.
Der Fantasie waren hier keine Grenzen gesetzt: übergroße Gitarren, Fußballtore, Après-Ski-Hütten, berühmte Comic-Helden oder Wilder Westen – in den Aufbauten steckten viel Liebe zum Detail und eine Menge Zeit und Arbeit. So arbeitete z. B. das Containerteam Siegertshofen für ihren Robin-HoodWagen gut drei Monate. Und selbst die kleinsten Zugteilnehmer wurden mit verzierten Buggys oder Leiterwagen kutschiert. Auf der Haupttribüne stand die lokale Prominenz und Hofmarschall Michael Huber begrüßte stimmungsvoll und gekonnt jede einzelne Gruppe mit ihrem Schlachtruf.
Was aber keiner sah: Fast einhundert Helferlein wuselten im HinterPünktlich grund, damit dieser Umzug und das anschließende Faschingstreiben reibungslos verliefen. Die Aufgaben waren hier vielfältig: vom Hüttenund Tribünenaufbau bis hin zum Barbetrieb. Und die Barkeeper hatten einiges zu tun. Nach dem Umzug zog nämlich ein großer bunter Narrenstrom zum Gemeindezentrum, um den Tag angemessen ausklingen zu lassen. Angeheizt durch die ohrenbetäubende Stimmungsmusik der Dorfbachfurzer sowie Partymusik aus der Dose wurden die Akteure schnell wieder aufgewärmt, und das Gemeindehaus verwandelte sich schließlich in ein Tollhaus. Und wo so tolle Stimmung herrschte, hatten es schließlich die Faschingsvereine aus Türkheim und Kirchheim natürlich relativ einfach, mit ihren Tänzen noch das i-Tüpfelchen auf einen gelungenen Abend zu setzen. I Bei uns im Internet Viele Bilder vom Faschingstreiben
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