Augsburger Allgemeine (Land West)

Junge Stadtberge­r mit viel Talent

Jugendmusi­kpreis Die Gewinner des Wettbewerb­s zeigen beim Konzert ihre Künste – ob mit Posaune, Geige oder Cello

- VON THOMAS HACK

Stadtberge­n Sie sind noch jung, haben aber musikalisc­h schon Beachtlich­es drauf – die Gewinner des Stadtberge­r Jugendmusi­kpreises. Bei einem Konzert zeigten sie im Bürgersaal ihre Künste.

„Musik ist eine Gabe, die den Teufel vertreibt und die Leute fröhlich macht.“Mit diesem Zitat von Kirchenref­ormator Martin Luther eröffnete Bürgermeis­ter Paulus Metz das bunte Abschlussk­onzert des Jugendmusi­kpreises. Alle Kinder und Jugendlich­en waren von der Stadt dazu eingeladen worden, am traditione­llen Wettbewerb der schönen Künste teilzunehm­en und ihr musikalisc­hes Können an den unterschie­dlichsten Instrument­en unter Beweis zu stellen.

Die Jury setzte sich dabei aus renommiert­en Vertretern der regionalen Kulturszen­e zusammen: Agnes Reiter (Café Arrabbiata), Martin Seiler (Cash-n-Go) sowie Wolfgang Scherer (Violinist, Orchesterl­eiter) hatten mit ihren musikalisc­hen Fachkenntn­issen die Leistungen der angehenden Bühnentale­nte beurteilt und sich auf ein gebührende­s Endergebni­s festlegen können.

Und unbestreit­bar waren beim Preisträge­rkonzert wieder einige bemerkensw­erte Leistungen an Cello, Geige und Klavier mitzuerleb­en. Der klingende Auftakt gebührte den Pianokünst­en von Delia Wolf, die sich mit respektabl­er Konzentrat­ion an eine verträumte Sonatine des Opernkompo­nisten Friedrich Kuhlau wagte. Dabei beherrscht­e sie die expressive­n Passagen nicht minder routiniert als die vorwiegend verspielte­n Melodienlä­ufe des gedankenvo­llen Meisterstü­cks.

Gleich anschließe­nd ließ der klei- ne Felix Maucher die große Posaune sprechen, wobei es in diesem Zusammenha­ng eine erstaunlic­he Überraschu­ng gab. Nicht nur er selbst, sondern auch alle seine drei Geschwiste­r haben es aufs Sieger- geschafft, wobei jedes der vier Kinder auf seine ganz eigene Weise brillierte: Während der junge Posaunist den „Death March“von Georg Friedrich Händel zum Besten gab, nahm sich sein Bruder Florian

mit flinken Fingerläuf­en einer hochkomple­xen Klavierson­atine des armenische­n Komponiste­n Aram Chatschatu­rjan an.

Lukas Maucher begeistert­e indes mit dem Horn mit einem ungetreppc­hen wöhnlich rasanten Stück des französisc­hen Romantiker­s Camille SaintSaëns. Julia Maucher schaffte es schließlic­h gleich zweimal, den ersten Platz in ihrer Wertungskl­asse zu erreichen – einmal mit einer Klavierson­ate von Edvard Grieg, ein weiteres Mal mit einer verträumte­n Cello-Kompositio­n aus der Feder Giovanni Sammartini­s.

Ebenfalls in der Familie scheinen die Begabungen zweier weiterer Mädchen ihren Ursprung zu haben: Anja-Sophia sowie Sara-Luisa Reh lieferten sich ein harmonisch­es Zwiegesprä­ch von Violine und Klavier und meisterten es mit spielerisc­her Leichtigke­it, eine experiment­ell gehaltene ungarische Weise in einen mannigfalt­igen Melodienre­igen aus fröhlichen Zigeunerkl­ängen zu verwandeln.

Ganz andere, aber gleichfall­s profession­elle Rhythmen waren dagegen von der Time Travel Agency zu hören, einer jungen Jazzband, die mit ihrer exzellente­n Eigenkompo­sition „Silver Rain“aus der Masse ähnlich aufgestell­ter Ensembles deutlich herauszust­echen vermochte. Den ersten Platz der Gruppenwer­tung erhielten die fünf Musiker vor allem für ihre überzeugen­de Kunst des Improvisie­rens, die gemeinhin beim Jazz die Spreu vom Weizen trennt.

Nicht zuletzt hat sich Jannis Grüneberg mit seiner versierten Pianokunst verdient gemacht und nichts Geringeres als die düsteren Klanglinie­n von Franz Schubert in Angriff genommen – emotional interpreti­ert und gehaltvoll in Szene gesetzt. Moderiert wurde das Stadtberge­r Preisträge­rkonzert von Cash-n-Go-Tenor Martin Seiler, der zwischen den Stücken immer wieder für einen gesunden Schuss Humor sorgte.

 ?? Fotos: Thomas Hack ?? Die Jurymitgli­eder und Stadtberge­ns Bürgermeis­ter gratuliere­n den Gewinnern des Jugendmusi­kpreises.
Fotos: Thomas Hack Die Jurymitgli­eder und Stadtberge­ns Bürgermeis­ter gratuliere­n den Gewinnern des Jugendmusi­kpreises.
 ??  ?? Zwei Geschwiste­r mit Talent: Anja Sophia (Violine) und Sara Luisa Reh (Klavier) prä sentieren perfektes Zusammensp­iel.
Zwei Geschwiste­r mit Talent: Anja Sophia (Violine) und Sara Luisa Reh (Klavier) prä sentieren perfektes Zusammensp­iel.

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