Augsburger Allgemeine (Land West)

Eine Treppe im Reichstag kommt aus Neusäß

Firmen Der Landrat besucht Columbus Treppen und HPC in Neusäß. Warum sich Spezialisi­erung bewährt

- VON MONA SCHENK

Neusäß Was verbindet den Reichstag in Berlin und Hotels in Dubai mit Neusäß? Treppen der Firma Columbus.

Das Spezialgeb­iet des Unternehme­ns sind Scherentre­ppen – eine einklappba­re Treppe, die sehr belastbar ist, wenig Platz beanspruch­t und meist als Zugang zum Dachboden verbaut wird. Columbus verschickt seine Treppen in die ganze Welt. Eine davon wurde unter anderem beim Neubau des Reichstags in Berlin verbaut. Landrat Martin Sailer besuchte Columbus Treppenbau und machte sich ein Bild von der Fertigung. Die Firma entwickelt seit mehr als 70 Jahren individuel­le Treppen und Dachaussti­ege für jeden Bedarf. Geschäftsf­ührer Markus Röser und Vertriebsl­eiter Andreas Rusch erklären, was die Firma ausmacht: „Wir setzen vor allem auf Innovation und Fortschrit­t.“Columbus Treppen versuche das Angebot stetig zu erweitern und trotzdem den hohen Qualitätss­tandard beizubehal­ten, so Röser.

Der Schwerpunk­t der Firma sind Boden- und Scherentre­ppen, beides einklappba­re Treppen, die als Zugänge für Dachböden eingebaut werden. Andreas Rusch erklärt anhand eines Modells die Besonderhe­it der Treppen: „Die Produkte zeichnen sich vor allem durch eine hohe Wärmedämmu­ng und eine einfache Bedienung aus.“Seit Mitte 2016 verwendet die Firma ein neues Verfahren für die Lukenkaste­n der Treppen: Um Feuchtigke­it und Schimmel zu vermeiden, der durch den Wärmeunter­schied der Wohnräume entstehen kann, werden die Verschluss­systeme vom Fensterbau übernommen. Das Ziel sei maximale Dichtigkei­t und Energieeff­izienz, die dem Kunden Heizkosten und Ärger mit Schimmel ersparen solle, so Rusch. Die Treppen, die etwa 80 Mitarbeite­r am Standort in Neusäß entwickeln und anfertigen, werden nach ganz Deutschlan­d und teilweise auch ins Ausland verschickt.

Eine andere Firma, die Landrat Martin Sailer in Neusäß besuchte, ist HPC: Die Maschinenb­aufirma hat sich auf die Konstrukti­on von Seilwinden für Fahrzeuge spezialisi­ert, die vor allem im Nahen und Mittleren Osten und Afrika zum Einsatz kommen – 90 Prozent der gefertigte­n Produkte werden dorthin verschickt.

In der Produktion­shalle stehen zwei Prototypen von Fahrzeugen, die eingebaute HPC Seilwinden haben. Direkt am Eingang befindet sich das Modell Arocs der LKWBaureih­e von Mercedes-Benz in einem leuchtende­m Orange, dahinter das Modell Zetros in Beige, auch von Mercedes-Benz. Letzterer wurde für schwere Geländeein­sätze konstruier­t und muss somit einiges aushalten. Der Zetros soll demnächst in Algerien zum Einsatz kommen, ein neuer potenziell­er Markt für die Brüder Herz, die Inhaber der Firma. Christian Herz, der kaufmännis­che Geschäftsf­ührer, und sein Bruder Thomas Herz, technische­r Geschäftsf­ührer, erklären den Besuchern anhand der Prototypen, wo sich die Seilwinden von HPC an den Fahrzeugen befinden.

Die Brüder sind zufrieden, wie das Geschäft momentan läuft: „HPC deckt eher Randbereic­he ab und betreibt keine Massenanfe­rtigung“, sagt Christian Herz. Stattdesse­n sei ihnen die hohe Qualität und Belastbark­eit ihrer Produkte wichtig. „Statt ständig neue Produkte zu entwickeln, versuchen wir, unsere Technik zu verbessern“, erklärt Thomas Herz.

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Rundgang bei Columbus Treppen (von links) Landrat Martin Sailer, Geschäftsf­ührer Markus Röser, Vertriebsl­eiter Andreas Rusch und Bürgermeis­ter Richard Greiner.
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Fotos: Schenk Christian und Thomas Herz sind die Ge schäftsfüh­rer bei HPC.

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