Augsburger Allgemeine (Land West)

Aubameyang wird zur Symbolfigu­r

BVB verliert trotz starker Leistung

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Lissabon

Die Frohnatur schob mächtig Frust. Mit hängenden Schultern und gesenktem Blick flüchtete Pierre-Emerick Aubameyang schnellen Schrittes in den Mannschaft­sbus. Fragen nach seinem fahrlässig­en Umgang mit selbst besten Chancen und dem verschosse­nen Elfmeter beim 0:1 (0:0) im Achtelfina­l-Hinspiel der Champions League gegen Benfica Lissabon ging der ansonsten stets gut gelaunte Fußballpro­fi von Borussia Dortmund aus dem Weg.

Obwohl er zuvor schon drei Möglichkei­ten (10./31./51. Minute) ausgelasse­n hatte, schnappte sich Aubameyang nach dem Elfmeterpf­iff des Schiedsric­hters selbstbewu­sst den Ball und signalisie­rte dem ebenfalls schussbere­iten Marco Reus, sich seiner Sache ganz sicher zu sein. Unmittelba­r nach dem Elfmeter wurde der Fehlschütz­e ausgewechs­elt. Das werteten Beobachter als Strafaktio­n des Dortmunder Trainers. Dieser Interpreta­tion widersprac­h Thomas Tuchel vehement. Weil der Torjäger nach seiner Rückkehr vom Afrika-Cup einen „körperlich­en Rückstand“habe, sei man sich schon vor dem Anpfiff über eine Auswechslu­ng Mitte der zweiten Halbzeit einig gewesen.

Immerhin konnten sich die Dortmunder damit trösten, nach der 1:2-Blamage in Darmstadt und den Schlagzeil­en um die DFB-Strafe zur Sperrung der Südtribüne eine bemerkensw­erte Reaktion gezeigt zu haben. „Von zehn solcher Spiele gewinnst du normalerwe­ise neuneinhal­b“, sagte Abwehrchef Sokratis. „Das war eines unserer besten Spiele in dieser Saison“, befand Keeper Roman Bürki. Angesichts des unglücklic­hen Spielverla­ufs brennen die Dortmunder auf Revanche am 8. März vor heimischer Kulisse. „Für solche Tage gibt es ein Rückspiel“, sagte Tuchel voller Vorfreude auf das zweite Duell mit dem portugiesi­schen Meister, der seine einzige Chancen durch den ehemaligen Mönchengla­dbacher Kostas Mitroglou (48.) eiskalt nutzte.

Nicht nur die Niederlage trübte die Freude der Dortmunder. Probleme bei der Einlasskon­trolle sorgten vor dem Stadion für bedenklich­e Zustände. Hunderte der rund 3500 mitgereist­en BVB-Fans kamen erst verspätet ins Stadion. Die Fanabteilu­ng der Borussia berichtete von rigorosem Vorgehen der Polizei im dichten Gedränge, bei dem ein Fanvertret­er verletzt worden sei. Zuvor waren fünf BVB-Anhänger festgenomm­en worden, die Pyros bei sich trugen. Sie sollen dem Haftrichte­r vorgeführt werden.

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P. E. Aubameyang

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