Augsburger Allgemeine (Land West)

Geringverd­iener nicht willkommen?

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Zum Artikel „Die Stadt mogelt sich durch“vom 10. Februar: Die Stadt Augsburg mogelt sich bezüglich der Problemati­k des fehlenden bezahlbare­n Wohnraums in Augsburg nicht durch, sondern sie verstößt – wie übrigens auch der Freistaat Bayern – seit Jahren gegen die Bayerische Verfassung Art. 106, Abs. 1 („Jeder Bewohner Bayerns hat Anspruch auf eine angemessen­e Wohnung.“) u. Abs. 2, Satz 1 („Die Förderung des Baues billiger Volkswohnu­ngen ist Aufgabe des Staates und der Gemeinden.“). Angesichts der dramatisch­en Zuspitzung des Problems lassen die völlig unzureiche­nden Maßnahmen der Stadtregie­rung sowie Äußerungen von Oberbürger­meister Gribl in einem kürzlich mit der AZ geführten Interview, man könne in Augsburg nicht nur Wohnungen für untere Einkommens­gruppen bauen, sondern müsse auch einmal an Besserverd­ienende denken, damit die Stadt nicht in eine Schieflage kommt, nur zwei mögliche Rückschlüs­se zu: Entweder sehen die im oberen Einkommens­bereich lebenden Politiker unserer Stadt die Realität nicht. Oder man möchte untere Einkommens­schichten mit einer durch Unterlassu­ng bewusst herbeigefü­hrten Verknappun­g bezahlbare­n Wohnraums aus der Stadt bekommen, nach dem Motto: „Geringverd­iener not welcome.“

Rainer Schmid,

Augsburg oder fahren müssen. Wenn die Befürworte­r das auch privat zahlen müssten, wie bei den Straßensan­ierungen, dann wäre das Thema Schildbürg­erstreich sofort erledigt.

Manfred Kugler,

Augsburg

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