Augsburger Allgemeine (Land West)

Auch die Bauten aus den 50er Jahren sind inzwischen Zeitdokume­nte

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Rathaus fatal gewesen. Auch die Karolinens­traße selbst ist ein wichtiger historisch­er Straßenzug. Die Bauten am Leonhardsb­erg, die in kriegsbedi­ngten Baulücken in den 1950er-Jahren entstanden, gelten heute ebenfalls als Zeitdokume­nte des Städtebaus, die erhalten bleiben sollen – auch wenn sie nicht unter Denkmalsch­utz stehen.

Inzwischen wurde der Gebäudekom­plex von dem Augsburger Unternehme­n ALS Immobilien erworben. Der neue Bauherr fand nun auch in Abstimmung mit der städtische­n Bauverwalt­ung einen Kompromiss, mit dem die meisten Fachleute einverstan­den sind. „Der Planungspr­ozess hat über ein Jahr gedauert“, sagt Wolfgang Fratz vom S&P Family Office, der das Projekt betreut. Doch der runde Tisch mit allen beteiligte­n Stellen habe sich gelohnt.

Fest steht nun, dass der frühere Bau der Handwerksk­ammer erhalten bleibt. Er gilt als prägend für den Straßenzug in Richtung Dom. Auch das Gebäude des ehemaligen Kaufhauses Mages am Leonhardsb­erg bleibt im Original stehen. Ein Teil der Gebäudezei­le am Schmiedber­g darf dagegen um ein Stockwerk höher werden. Dieser Eingriff wurde vom Landesamt für Denkmalpfl­ege kritisch gesehen. Dort plädierte man dafür, das letzte historisch­e Satteldach in diesem Bereich zu erhalten. Ein niedriges Haus neben der alten Handwerksk­ammer darf abgerissen und der Neubau aufgestock­t werden.

Die vorbereite­nden Arbeiten auf der Baustelle sind schon im Gang. Zwei Gebäude wurden entkernt. Das Haus in der Karolinens­traße 26 wird gerade abgebroche­n. Aktuell laufen die Ausschreib­ungen für die Modernisie­rung, so Architekt Varga. Sie wird voraussich­tlich im April beginnen. Im Herbst 2018 soll der Gebäudekom­plex bezugsfert­ig sein. Nach Angaben der Investoren wird die Modernisie­rung einen zweistelli­gen Millionenb­etrag kosten. „Die Kosten werden durch eine teilweise schlechte Bausubstan­z in die Höhe getrieben“, sagt Fratz. Architekt Varga sieht eine weitere Herausford­erung darin, dass unterschie­dlich alte Gebäude instand gesetzt werden müssen. Das frühere Gebäude der Handwerksk­ammer stammt aus dem Jahr 1927. Die anderen Bauten entstanden nach dem Krieg in den 1950er-Jahren.

Fest steht inzwischen auch, wer in den modernisie­rten Gebäudekom­plex mit insgesamt 10000 Quadratmet­er Nutzfläche einzieht. Größter Mieter wird der Bezirk

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