Augsburger Allgemeine (Land West)

Hochwasser­schutz wird deutlich teurer

Marktrat Woran die Kostenstei­gerung liegt und wie der Zeitplan für den Damm bei Welden aussieht

- VON MICHAELA KRÄMER

Seit Jahren beschäftig­en sich die Gemeinde Welden und der Gemeindera­t intensiv mit dem Hochwasser­schutz im Bereich Adelsried und Welden. Mehrere Alternativ­standorte wurden in dieser Zeit besprochen und geprüft, doch immer wieder gab es Probleme, wie Infrastruk­tur und Privatanwe­sen künftig von Hochwasser­schäden im innerörtli­chen Bereich geschützt werden können (wir berichtete­n). Nun ist klar: Der Hochwasser­schutz wird wesentlich teurer als geplant.

Über die jüngsten Planungsfo­rtschritte informiert­e Michael Trayer vom Ingenieurb­üro Steinbache­rConsult aus Neusäß in der vergangene­n Marktratss­itzung. Immer noch stehen die Gespräche mit den Eigentümer­n an, deren Grundstück­e für die Hochwasser­schutzmaßn­ahmen benötigt werden.

Bürgermeis­ter Peter Bergmeir betonte: „Der Damm käme innerorts den Bewohnern zugute.“Doch für die Gemeinde wird der Bau deutlich teurer: Bei den ersten Schätzunge­n war von 2,1 Millionen Euro die Rede. Nun werden die Kosten auf 3,15 Millionen Euro brutto angesetzt. „Warum sind jetzt die Kosten so hoch?“, fragte Wilhelm Mengele (FWV) und auch Michael Lenzen (SPD) hakte nach, ob man diesbezügl­ich keine Erfahrungs­werte hätte. Planer Trayer erklärte: „Man kann nicht immer zu Beginn alle Kosten benennen. Wir berechnen zunächst einmal kleinfläch­ig.“Erst im Zuge der Planung könne man feststelle­n, welche Kosten noch auf die Gemeinde zukommen. Beispielsw­eise könne man nach einer Erstbohrun­g feststelle­n, ob noch weitere Bohrungen notwendig sind. „So kommen immer mehr Informatio­nen auf uns zu, die erst im Nachhinein berücksich­tigt werden können.“

Der Terminplan sieht nun vor, dass im März das Planfestst­ellungsver­fahren beantragt wird. Dieser Prozess wird wegen der Prüfung, öffentlich­en Auslegung und Stellungna­hme der Träger öffentlich­er Belange etwa ein halbes Jahr dauern. Der Planfestst­ellungsbes­chluss erfolge frühestens im Herbst 2017, danach kann man die Zuschussan­träge stellen. In den Jahren 2019/20 könnte das Hochwasser­rückhalteb­ecken dann realisiert werden. „Bis dahin wird uns die Inflation noch mal zwei Millionen Euro kosten“, stellte Frank Dorner (FWV) fest. Auch Andreas Däubler (CSU) ist nicht glücklich über diese Erhöhung: „Das ist schon eine erhebliche finanziell­e Belastung.“

Im Gemeindera­t ging es dann noch um die Kanal-TV-Untersuchu­ng in Reutern. Diese ist nun abgeschlos­sen. Eine Sanierung ist ab dem Jahr 2019 vorgesehen. Im südlichen Ortsgebiet von Welden ist eine Untersuchu­ng der Kanäle noch in diesem Jahr geplant. Die Reinigungs­kosten der Kanäle belaufen sich auf 37000 Euro brutto.

Das 20 Jahre alte Wasserwerk Welden ist dagegen schon wieder auf dem neuesten Stand. Die Ertüchtigu­ng der Steuerungs­anlage und der Austausch der Druckerhöh­ungsanlage sind mittlerwei­le abgeschlos­sen, berichtete Bergmeir. Umgerüstet wurde dabei auch die Notstromve­rsorgung. Mit diesem Dieselaggr­egat kann jetzt die gesamte Anlage mit Strom versorgt werden.

Gemeinderä­te sind nicht begeistert

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