Augsburger Allgemeine (Land West)

Der Mann für die dreckigen Tore bleibt

Eishockey Trevor Parkes stürmt auch in der kommenden Saison für die Augsburger Panther. Der Kanadier kann jedoch viel mehr als nur den Puck abfälschen. Auch beim gestrigen 3:1-Sieg gegen Krefeld ist er wieder erfolgreic­h

- VON MILAN SAKO

Ursprüngli­ch wollte Trevor Parkes im vergangene­n Sommer gar nicht in Europa Eishockey spielen. Er hatte andere Pläne. „Ich war ganz nah dran an meinem großen Traum, und zwar den Sprung in die National Hockey League zu schaffen“, sagte der Außenstürm­er kurz nach seiner Ankunft in der alten Welt. Jeder junge Hockeyspie­ler in Nordamerik­a habe schließlic­h dieses Ziel vor Augen. Nach einem starken Jahr in der American Hockey League (AHL) für die San Jose Barracuda mit 18 Toren und 23 Vorlagen in 68 Partien hatte der Rechtsauße­n auf einen Vertrag bei den San Jose Sharks in der NHL gehofft.

Doch dann entschied sich sein AHL-Klub den Kader zu verjüngen und Trevor Parkes suchte nach einer neuen Herausford­erung und wechselte kurz vor dem Saisonstar­t zu den Augsburger Panthern. Sein Revier, erklärte Trevor Parkes, sei der Torraum. Dort wollte er die dreckigen Tore erzielen, die Abstauber, die abgefälsch­ten Schüsse. Das sind die Stärken des 1,90 Meter großen und 98 Kilo schweren Angreifers.

Auf Anhieb schaffte Parkes die Umstellung auf die größeren Eisflächen und zählt zu den besten Panther-Torschütze­n. Gestern trat er mit den Augsburger Panthern gegen die Krefeld Pinguine an, konnte einen 3:1-Sieg bejubeln und besserte sein eigenes Scorerkont­o mit einem Tor und einer Vorlage auf 22 Treffer und 20 Vorlagen auf.

Vor dem Match gaben die Panther bekannt, dass Parkes auch in der kommenden Saison im AEVDress auflaufen wird. Der Klub hatte eine Option auf eine Vertragsve­rlängerung gezogen. Der Kanadier hat mittlerwei­le allerdings bewiesen, dass er mehr als nur Abstaubert­ore erzielen kann. Einmal an der Scheibe, ist er kaum mehr davon zu trennen und schirmt den Puck mit seinen zwei Metern auf Kufen glänzend ab. „Er arbeitet extrem hart auf dem Eis und ist durch seine Statur nur schwer von der Scheibe zu trennen“, sagt Trainer Mike Stewart über seinen Landsmann und fügt an: „Ich war selber Abwehrspie­ler und weiß nur zu gut, wie schwer es ist, gegen Stürmer wie Trevor Parkes zu spielen.“

Mehr als einmal zeigte Parkes seine Klasse. Gegen Wolfsburg traf er mit einem sehenswert­en Bauerntric­k. Oder er zog, von einem gegnerisch­en Verteidige­r nicht aufzuhalte­n, vor das Tor, verzögerte den Abschluss und schoss aus spitzem Winkel ins Netz. Von solchen Treffern träumt jeder Eishockeys­pieler. Trevor Parkes schießt sie, also nicht nur die „dreckigen Tore“.

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Foto: Siegfried Kerpf Trevor Parkes (rechts) wird auch in der kommenden Saison für die Augsburger Pan ther spielen.

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