Augsburger Allgemeine (Land West)
Fliegende Skifahrer
Freizeit Freestyler zeigen spektakuläre Sprünge. Wie man das lernt, erfährst du hier
Luca ist ganz schön mutig. Ein paar mal schon ist der Elfjährige heute gestürzt. Trotzdem steht er jetzt wieder oben am Start und schnallt seine Skier an. Als der Trainer das Zeichen gibt, rückt Luca die große Skibrille zurecht. Dann atmet er noch einmal tief durch und fährt los. Nach ein paar Metern hat er die Schanze erreicht. Mit voller Kraft springt Luca ab und dreht sich danach in der Luft einmal um die eigene Achse. „Das war super. Diesmal war die Körperspannung viel besser“, ruft der Trainer, als Luca sicher landet. Der Sprung, den er gerade gezeigt hat, wird „Heli“genannt. Er ist einer von vielen spektakulären Sprüngen beim Ski-Freestyle (gesprochen: Friesteil). Bei dieser Sportart wird aber nicht nur von Schanzen gesprungen. Die Skifahrer sausen auch über eine steile Buckelpiste. So nennt man eine Skipiste, auf der viele kleine Schneehügel aus dem Boden ragen.
Ungefähr zehn Freestyler sind heute zum Training an die Schanze gekommen. Sie liegt etwas abseits in einem Skigebiet bei Oberstdorf im Allgäu. Damit kein anderer Skifahrer oder Snowboarder über die Buckelpiste und Schanze fährt, ist der Trainingsbereich mit einem roten Fangnetz abgesperrt. Während die Jüngeren Sprünge wie den „Heli“üben, zeigen die Älteren spektakuläre Salti.
„Ich finde den Sport toll, weil er abwechslungsreich ist und einfach gut aussieht“, sagt Luca. „Außerdem kann das nicht jeder.“Er selbst hat erst in diesem Winter damit angefangen. Skifahren kann er aber schon lange. „Das habe ich mit drei Jahren gelernt. Aber immer nur auf der Piste fahren, war mir zu langweilig.“Laura und Nils sind schon länger im Freestyle-Team des Allgäuer Skiverbands. Auch sie sind schon oft hingefallen. „Das gehört zu dem Sport dazu. Dann steht man wieder auf und fährt weiter“, sagt die 15-jährige Laura. Die Freestyler schützen sich mit Helm und Rückenprotektor vor Verletzungen. Lauras größter Wunsch: einmal mit Skiern einen Rückwärts-Salto zu springen. Dieser beliebte Sprung wird „Backflip“genannt. „Der sieht richtig cool aus. Aber den muss man lange üben.“
Neue Sprünge probieren Freestyle-Skifahrer nicht gleich auf der Schanze im Schnee aus. Vorher wird auf einem Trampolin trainiert – mit anschließendem Sprung in eine Schnitzelgrube. Das ist eine Grube, die mit weichen SchaumstoffStückchen gefüllt ist. „Erst ohne Skier, danach mit Skier“, erklärt der 14-jährige Nils. Anschließend wird noch von einer Wasserschanze gesprungen. „Wenn der Trainer sieht, dass wir die Sprünge gut können, gehen wir auf die Schanze im Schnee.“ O
Mehr Infos Möchtest du mehr über Ski Freestyle erfahren? Dann surf mal auf https://asv ski.de/disziplinen/free style. Unter www.deutscherskiver band.de findest du ebenfalls Infos.
Zuerst geht es in die Schnitzelgrube