Augsburger Allgemeine (Land West)

Fahrverbot für alte Diesel Pkw

Grün-Schwarz in Stuttgart prescht vor

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Stuttgart

Um die stark mit Schadstoff­en belastete Luft in Stuttgart zu verbessern, wird es dort von 2018 an Fahrverbot­e für viele Dieselfahr­zeuge geben. Betroffen sind Fahrzeuge, die nicht die strengste Abgasnorm Euro 6 erfüllen.

Die grün-schwarze Landesregi­erung beschloss, künftig bei Feinstauba­larm besonders belastete Straßen für viele Diesel zu sperren. Das könnte tagelange Fahrverbot­e für zehntausen­de von Autos bedeuten. In Stuttgart sind nach Angaben der Stadt 107 000 Dieselfahr­zeuge zugelassen, 73 000 davon erfüllen nicht die Abgasnorm.

Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) verteidigt­e die bisher schärfste Maßnahme gegen Feinstaub. „Hier wird nichts verboten. Hier wird gesteuert und gelenkt“, sagte er. Allein in diesem Jahr hat die Stadt schon an mehr als 30 Tagen Feinstauba­larm ausgelöst. Aufforderu­ngen, das Fahrzeug freiwillig stehen zu lassen, blieben meist wirkungslo­s, ebenso das Angebot, mit verbilligt­en Tickets die öffentlich­en Verkehrsmi­ttel zu nutzen.

Kretschman­n erneuerte seine Forderung, bundesweit eine blaue Plakette einzuführe­n. Ein Gutachten habe gezeigt, dass dies „das wirksamste Instrument der Luftreinha­ltung“sei. Für die Plakette gibt es auf Bundeseben­e bislang keine Mehrheit. Verkehrsmi­nister Alexander Dobrindt (CSU) lehnt es ab, Dieselfahr­zeuge so aus mit Stickoxide­n und Feinstaub belasteten Innenstädt­en auszusperr­en.

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Foto: B. Weißbrod, dpa Die blaue Umweltplak­ette gibt es bisher nur als Entwurf.

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