Augsburger Allgemeine (Land West)
Wie viele wollen nächste Woche das SMÜ Schild?
Autokennzeichen Während das neue SMÜ schon heiß begehrt ist, ist das Kürzel aus dem Altlandkreis Wertingen bislang ein Ladenhüter.
Wie wird es am Aschermittwoch in der Zulassungsstelle des Landratsamtes in Gersthofen zugehen? Vielleicht wie im Schlussverkauf. Das zumindest lässt die Zahl von 2100 Vormerkungen für ein SMÜKennzeichen vermuten. Was jetzt noch bremsen kann.
Gersthofen/Schwabmünchen
Die morgendlichen Warteschlangen vor der Tür eines großen Lebensmitteldiscounters, wenn Computer oder Kinderkleidung angeboten werden, sind vielen Kunden noch in Erinnerung. Ähnlich könnte es am Aschermittwoch, 1. März, bei den Zulassungsstellen in Schwabmünchen oder Gersthofen aussehen, wenn die neuen Kennzeichen SMÜ und WER offiziell ausgegeben werden.
Wobei der Andrang vor allem dem SMÜ geschuldet sein dürfte. Jürgen Gurill, Fachbereichsleiter Zulassungswesen beim Landratsamt: „Wir gehen bis Aschermittwoch von 2100 reservierten SMÜKennzeichen aus. Die Nachfrage nach WER-Schildern hält sich mit 20 in Grenzen.“Im Nachbarlandkreis Dillingen prangt das Kennzeichen WER dagegen an mehr als 6000 Fahrzeugen.
Die Zahl der Reservierungen könne aber trügerisch sein, warnt Abteilungsleiterin Marion Koppe. „Wir rechnen auch mit Leuten, die Kennzeichen vorher nicht reserviert haben und einfach so vorbeikommen.“Der Kennzeichenwechsel muss neben den regulären Abläufen im Tagesgeschäft gestemmt werden. Rein rechnerisch gehe das Landratsamt von 150 Zulassungen pro Tag aus. Bei dieser Anzahl könne es auch bei allen besetzten Arbeitsplätzen zu Wartezeiten, auch bei den Terminreservierungen, kommen.
Vorsorglich würden daher die Sitzplätze von 17 auf 25 aufgestockt werden. Zudem sei ein Sicherheitsdienst in Schwabmünchen aufgrund der räumlichen Enge vor Ort. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit in der Zulassungsstelle liege bei zehn Minuten pro Fahrzeug. Nach Angaben des Landratsamtes ist die Zulassungsstelle in Schwabmünchen schon aufgrund der Anmeldungen am Rande der Belastbarkeit. Bürger, die noch keinen Termin haben, sollten deshalb erst im April kommen oder nach Gersthofen ausweichen.
Petra Weyer, Angestellte der Firma EHA Autoschilder – unmittelbar neben der Zulassungsstelle in Schwabmünchen gelegen – steht dem möglichen Ansturm positiv gegenüber. „Ich freue mich irgendwie auf diesen Tag. Personell werden wir aufstocken, damit wir die knapp fünfminütige Zeit pro Kunde einhalten können“, sagt sie.
Wer durch die Onlinereservierung schon eine Wartenummer zugeteilt bekommen hat, braucht sich nicht noch einmal eine neue Nummer am Automaten zu ziehen. „Wir haben die Terminliste hier vorliegen, jede Online-Terminabsprache hat eine Wartenummer aufgedruckt. Diese werden durch die Mitarbeiter in den Ablauf eingespielt“, sagt Gurill.
Bürger mit SMÜ-Kennzeichenwunsch, die noch keinen Termin haben, könnten auf die Zulassungsstelle in Gersthofen ausweichen. Dort seien ebenfalls wie in Schwabmünchen Vorbereitungen für einen möglichst reibungslosen Ablauf getroffen. Dies gelte besonders für die 100 SMÜ-Kennzeichen, die aus dem Bereich des nördlichen und westlichen Landkreises reserviert wurden. Marion Koppe betont, dass jedes Ticket, das bis 12.30 Uhr am Automaten gezogen wird, an diesem Tage abgearbeitet wird. Da die Kennzeichenreservierungen ein Jahr bestand hätten, sollten sich allerdings Fahrzeugbesitzer überlegen, ob ein sofortiger Umstieg zum 1. März notwendig sei. „Uns ist be- Das WER als Ladenhüter wusst, dass nicht nur am Mittwoch, sondern auch in den Tagen danach eine Welle von Vorgängen auf uns zurollt“, vermutet sie.