Augsburger Allgemeine (Land West)
Neusässer ärgern sich über Diedorfer Pläne
Ausschuss Die Nachbarkommune will Bauland bei Schlipsheim ausweisen. Auch Gersthofer Pläne treffen nicht auf Gegenliebe
Neusäß
Nicht einverstanden hat sich der Neusässer Planungs- und Umweltausschuss auf seiner jüngsten Sitzung mit zwei Planungsvorhaben von Nachbarkommunen gezeigt. Zum einen geht es um den Bereich Gailenbacher Mühle an der Grenze zum Neusässer Stadtteil Täfertingen, zum anderen um einen Diedorfer Vorschlag für zusätzliches Bauland.
Das soll nämlich, so die Ausweisung im neuen Diedorfer Flächennutzungsplan, auf zwei Hektar in Verlängerung der Schlipsheimer Kapellenstraße entstehen. Das landwirtschaftliche Anwesen dort gehört zur Marktgemeinde Diedorf. Hier könnten in Zukunft Wohnhäuser entstehen, ähnlich wie im angrenzenden Schlipsheim auch. Allerdings: Die Erschließung sei wohl über die Neusässer Infrastruktur geplant, „gerade der Kanal ist dort aber ausgelastet, eine Mitversorgung können wir nicht sicherstellen“, so der Leiter der Neusässer Bauverwaltung, Gerald Adolf, nach der Sitzung. Auch den Ausschussmitgliedern habe das Vorhaben nicht gefallen. Nun sollen sich die Bürgermeister untereinander verständigen.
Das gilt auch für die Veränderung im Gersthofer Flächennutzungsplan im Bereich Gailenbacher Mühle. Nach Gersthofer Vorstellungen könnten dort in Zukunft Gewerbeund Lagerflächen, aber auch eine Wohnbebauung sowie ein Abriss und Neubau der bestehenden Gebäude möglich sein. Auch hier führt eine wichtige Erschließung über den Neusässer Stadtteil Täfertingen. Außerdem wäre somit ein Gewerbegebiet mitten im Schmuttertal möglich, fasst Adolf die Bedenken der Ausschussmitglieder zusammen. ● Gewerbegebiet Auf den Weg gebracht hat der Planungsausschuss den Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan im Gewerbegebiet Alt-Neusäß in der Siemensstraße. Die Aufstellung war nötig geworden, um die umfangreichen Verkaufsflächen der Firma Schuh Schmid dort zu sichern. ● Querung Bewährt haben sich die Querungshilfen in der Daimlerstraße. Sie sollen nun fest eingebaut werden. Auf Höhe der Bäckerei Schneider sollen gleichzeitig Maßnahmen helfen, damit nicht mehr im absoluten Halteverbot geparkt werden kann und somit der Verkehr behindert wird. Im Gespräch sind beispielsweise Poller. Außerdem soll probeweise eine weitere Verkehrsinsel getestet werden, und zwar da, wo der Weldenbahnradweg an der Daimlerstraße endet. ● Hubschrauber Der TÜV Nord sowie ein weiteres Gutachten, das von der Stadt Neusäß in Auftrag gegeben wurden, hatten Ende vergangenen Jahres bestätigt, dass der Rettungshubschrauber auf dem Dach des Klinikums nicht zu laut sei. Dennoch hatten die Stadträte einen Fragenkatalog zu möglichen Verbesserungen an die Leitung des Klinikums geschickt – und diesen nun unbeantwortet, lediglich mit Verweis auf das positive Gutachten, zurück erhalten. „Das ist unbefriedigend“, fasst Gerald Adolf die Meinung der Ausschussmitglieder zusammen. Man wolle nun noch einmal das Gespräch mit der Klinikleitung suchen.
Bürgermeister wollen sich untereinander verständigen