Augsburger Allgemeine (Land West)

Mit dem Rücken zur Wand zum Erfolg

Tischtenni­s Als sie nichts mehr zu verlieren haben, beginnen Langweids Damen zu gewinnen

- VON GERT JUNGBAUER

Wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerh­alt in Liga zwei haben Langweids Tischtenni­sdamen mit einem 6:4 Sieg im Heimspiel gegen den Tabellense­chsten MTV Tostedt gesammelt. Wie schon gegen Offenburg war den Zuschauern auch am Sonntag gegen den Vorjahresd­ritten viel Spannung geboten.

„Wir werden von Beginn an kämpfen“, versprach die TTCLSpitze­nspielerin Katharina Schneider. Ihr Kalkül: Mit Siegen in den Doppeln den stärker besetzten Gast verunsiche­rn. Und ihre Hoffnung: „Wenn es gut geht, zu einem 5:5 kommen.“

Es kam besser, aber anders als von Langweids Nummer eins gemeint. Und es begann schlecht. Die TTCL-Spielerinn­en kamen mit dem Druck offenbar nicht zurecht und unterlagen in der vermeintli­chen Paradedisz­iplin Doppel. „Fangen“konnte sich Katharina Schneider und kam über Kampfgeist zu einem wackeligen 3:2-Sieg. Zur Pause stand es 1:3 und die Vorstellun­g sorgte im heimischen Lager nicht für große Hoffnungen.

Das „ jetzt haben wir nichts mehr zu verlieren“löste bei den TTCLSpiele­rinnen aber offenbar die Bremse im Kopf.

Martina Erhardsber­ger holte nach der Pause den Sieg zum 2:3 Anschluss. Maria Krazelova war zwar immer noch nervös, konnte aber mit einem Sieg zum 3:3 ausgleiche­n. Hoffnung kam auf und Spannung bei den Zuschauern. Die restlichen Spiele ließen zumindest auf ein 5:5 hoffen und nach einer 2:1 Satzführun­g von Katharina Schneider im Spitzenspi­el gegen Laura Matzke noch auf mehr.

Die Langweider­in war beim 7:0 in Satz vier und dem 8:2 dem Erfolg nahe, vergab den Satz mit 10:12 und den Entscheidu­ngssatz dann unglücklic­h wieder mit 10:12. Die Spannung wurde größer und größer. Martyna Dziadkowie­c kämpfte sichtbar nicht nur mit ihrer Gegne- sondern auch mit sich selbst war am Ende im Spiel zwei aber zum 4:4 Zwischenst­and erfolgreic­h.

Wird es nun wenigstens ein 5:5 oder gar ein Sieg? Das war die Frage vor den letzten zwei Einzelspie­len. Maria Krazelova brachte in knappen Sätzen ihr Spiel nach Hause. Jubel im Langweider Lager, denn der Sieg von Krazelova bedeutete bereits den Erfolg des Teams, da Martina Erhardsber­ger zuvor schon ihr Einzel gegen die starke Maria Shiba mit einem glatten 3:0-Sieg beendet hatte. Martina Erhardsber­ger bewies wie schon gegen Offenburg eine deutliche Leistungss­teigerung gegenüber Vorrundens­pielen.

Der Beruf ließ ihr in den letzten Wochen mehr Zeit zum Training, als es in der Vorrunde der Fall war. „Ich werde wieder sicherer“, äußerte die große Kämpferin hierzu. Der Sieg macht dem TTCL-Quartett Hoffnung. „Wir haben noch einen schwierige­n Weg vor uns“, wissen Betreuerin Katrin Meyerhöfer und ihre Spielerinn­en und sprechen dabei nicht nur das nächste Heimspiel an. Da geht es gegen den normal unrin, besiegbare­n Tabellenfü­hrer Schwabhaus­en.

Stenogramm: Schneider/Krazelova – Ha jok/Matzke 6:11, 11:5, 6:11, 8:11; Dziad kowiec/Erhardsber­ger – Sewöster/Shiba 12:10, 10:12, 11:3, 4:11, 9:11; Schneider – Hajok 11:8, 6:11, 5:11, 11:8, 11:8; Dzi adkowiec – Matzke 7:11, 9:11, 2:11; Kra zelova – Shiba 12:14, 2:11, 12:10, 11:7, 11:5; Erhardsber­ger – Sewöster 11:4, 11:8, 11:9; Schneider – Matzke 6:11, 11:7, 11:7, 10:12, 10:12; Dziadkowie­c – Hajok 9:11, 11:6, 7:11, 11:7, 11:8; Krazelova – Sewös ter 12:10, 10:12, 13:11, 11:9; Erhardsber ger – Shiba 11:7, 11.7, 11:5.

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Foto: Marcus Merk Kommt in der entscheide­nden Phase der Saison immer besser in Schwung und verbuchte zuletzt zwei Einzelsieg­e: Martina Er harsdberge­r.

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