Augsburger Allgemeine (Land West)

Werden bei Gelb Rot künftig auch Amateure gesperrt?

Beim Kreisspiel­leitertref­fen geht es außerdem um die Frage der Wettbewerb­sverzerrun­g

- VON SEBASTIAN RICHLY

Auf dem Treffen der bayerische­n Kreisspiel­leiter in Bad Gögging (Niederbaye­rn) ging es um zukünftige Änderungen im Amateurfuß­ball in Bayern. Dabei wurden interessan­te Themen, wie die Frage einer Sperre nach einer Gelb-Roten Karte diskutiert. Im Gespräch mit unserer Zeitung schildert Kreisspiel­leiter Reinhold Mießl (Täfertinge­n) die wichtigste­n Punkte. ● Gelb Rote Karte In der Bundesliga ist die Ampelkarte doppelt bitter. Nicht nur muss der Sünder sofort vom Platz und sein Team in Unterzahl spielen. Zudem sitzt er im nächsten Spiel gesperrt auf der Tribüne. Bei den Amateuren ist das anders: Platzverwe­is: ja – Sperre: nein. Das könnte sich ändern. „Die Möglichkei­t besteht. Das Thema wurde angesproch­en“, so Mießl, der aber betont, dass es sich lediglich um einen Vorschlag handle. Genaueres werde erst auf der Bezirksspi­elleiterta­gung besprochen. „Dafür bedarf es einer Satzungsän­derung durch den Verbandsta­g. Solche Punkte werden vorher natürlich mit den Vereinen besprochen.“In Baden-Württember­g gibt es seit 2015 in jeder Klasse eine automatisc­he Sperre von einem Spiel. ● 3+3 Regel Den Vereinen ist es erlaubt, sechs Spieler aus der ersten Mannschaft im zweiten Team einzusetze­n. Am darauffolg­enden Spieltag dürfen drei Spieler aus der Stammelf sowie drei eingewechs­elte Akteure das niedrigkla­ssigere Team verstärken. Laut Mießl hat diese Regel in manchen Ligen negative Folgen: „Gerade wenn es um Aufoder Abstieg geht, können sechs Kicker viel ausmachen. Das ist nicht immer besonders fair und kann zu Wettbewerb­sverzerrun­gen führen.“Für Mießl gibt es mehrere Möglichkei­ten, die Regel anzupassen: „Ganz wegfallen wird sie nicht. Vermutlich läuft es dann auf einen Kompromiss raus, in welcher Form auch immer.“● Spielabsag­en Ein leidiges Thema sind für den erfahrenen Spielleite­r kurzfristi­ge witterungs­bedingte Spielabsag­en. Früher urteilten die Schiedsric­hter, ob der Fußballpla­tz ein vernünftig­es Spiel zulässt. Heute genüge ein Anruf und die Partie wird nachgeholt. „Erst beim zweiten Mal können wir eingreifen“, so Mießl, der das Thema zur Sprache brachte. Ändern soll sich aber mittelfris­tig nichts: „Die Regelung wurde vor einigen Jahren eingeführt, weil sich einige Vereine auf dem Land benachteil­igt fühlten“, so Mießl, der künftig noch genauer hinschauen will: „Ich merke mir die Vereine, die absagen, obwohl alle anderen Teams im Landkreis spielen. Dann gibt es eben keine Sonderwüns­che für die entspreche­nden Kandidaten mehr.“● Relegation Sicher ist dagegen, wie es nach der Saison für die Teams in der Relegation weitergeht. Die Aufstiege von der A-Klasse bis zur Kreisliga werden ab dem 6. Juni ausgespiel­t, nur drei Tage nach dem letzten Spieltag. Die Relegation hat insgesamt drei Runden. ● Spielplan 2017/18 Auch für die kommende Spielzeit wurden die Weichen gestellt. So beginnt die Saison für die Teams ab der Kreisliga abwärts aufgrund des Feiertages Maria Himmelfahr­t mit einem Doppelspie­ltag am 13. und 15. August. Dafür geht es bereits am 12. November in die Winterpaus­e. Die Kreisliga geht dann am 18. März 2018 weiter, die unteren Klassen starten am 31. März. ● Kreispokal­finale Das diesjährig­e Pokalfinal­e am 1. Mai steht unter dem Motto Organspend­e.

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Symbolfoto: Florian Ankner Die Gelb Rote Karte (hier gezeigt von den Schiedsric­htern Barbara und Ulrich Kar mann von der Schiedsric­htergruppe Neuburg) könnte für die Amateurfuß­baller mög licherweis­e bald eine Sperre nach sich ziehen.
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Reinhold Mießl

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