Augsburger Allgemeine (Land West)

Rückkehrer sollen Flügel verleihen

AL Frühjahrsc­heck Beim TSV Dinkelsche­rben ist man davon überzeugt, dass man auch im 18. Jahr hintereina­nder auf Bezirksebe­ne vertreten sein wird. Wer die Hoffnungst­räger sind

- VON OLIVER REISER

Der Winter ist vorbei. Nur noch wenige Tage, dann starten die ersten Mannschaft­en mit Nachholspi­elen in die Restsaison der Bezirkslig­a. Höchste Zeit für den AL-Frühjahrsc­heck. Als erstes nehmen wir heute den TSV Dinkelsche­rben unter die Lupe, der mit drei Neuzugänge­n den Klassenerh­alt schaffen will.

● Hin & Weg Zwei Rückkehrer sind die Hoffnungst­räger, dass der TSV Dinkelsche­rben auch nach 17 Jahren weiter auf Bezirksebe­ne verbleibt. Thomas Kubina kam vom SC Ichenhause­n zurück. „Das Jahr in der Landesliga hat ihn nach vorne gebracht“, ist sportliche­r Leiter Reinhold Reiter positiv überrascht von dem 22-Jährigen, der sich topfit präsentier­t und eine Führungsro­lle im Team beanspruch­t. Voller Ehrgeiz steckt auch Florian Wiest, 23, der nach einem Kurzgastsp­iel beim TSV Schwabmünc­hen vom SV Schwabegg wieder auf den Kaiserberg kam. Aufgrund von Problemen mit dem Sprunggele­nk musste ihm Trainer Jens Lutz sogar eine Pause verordnen. Während sich Halit Dil, 23, (zuletzt Türkgücü Königsbrun­n) bestens integriert hat, ist Danial Karimi, Last-Minute-Neuzugang von der TSG Thannhause­n, nie wirklich angekommen. Inzwischen hat man sich wieder getrennt. Als Abgang muss Sommer-Neuzugang Martin Peterreit (TSV Schwabmünc­hen) verbucht werden, der sich nach nur fünf Spielen für die Lila-Weißen eine schwere Verletzung zugezogen hat und eine Pause einlegt.

● Soll & Haben 14 Punkte aus 19 Spielen ist natürlich eine dürftige Ausbeute. Das hängt vor allem mit dem schlechten Start zusammen, als man verletzung­sbedingt nach elf Spieltagen erst sechs Punkte gesammelt hatte. Aber auch die Schlüssels­piele gegen Wiggensbac­h (0:4) und Ottobeuren (0:2) gingen verloren. Der Abstand auf den Relegation­splatz beträgt sechs Zähler, sieben sind es zum rettenden Ufer. Nach Schlusslic­ht Schwabegg (17) hat der TSV die wenigsten Tore geschossen (18).

● Team & Chef Nach elf Spieltagen übernahm Jens Lutz, 46, das Kommando für Christian Ludl, 38, der mit einem langfristi­gen Konzept für den gesamten Verein angetreten, aber letztlich an den nackten Ergebnisse­n gescheiter­t war. Die Trainerfra­ge für die kommende Saison ist noch offen. Zuletzt geisterte der Name Herbert Wiest über den Kaiserberg. „Momentan führen wir Gespräche in alle Richtungen“, sagt Reiter.

● Glücks & Sorgenkind­er Seit dem Testspiel gegen den FC Horgau (1:2/siehe eigenen Bericht) muss sich Trainer Jens Lutz mit insgesamt neun Verletzten herumplage­n. Darunter Kapitän Johannes Miller (Schambeine­ntzündung) und Abwehrchef Simon Motzet (Leistenpro­bleme) sowie die angeschlag­enen Florian Wiest, Patrick Wolf, Julian Kugelbrey oder Alexander Zott. Auf dem Spielfeld zurückgeme­ldet hat sich hingegen Co-Trainer Michael Kaltenegge­r nach einer endlos langen Verletzung­sserie. Als Überraschu­ng der Vorbereitu­ng hat sich Martin Hauser herauskris­tallisiert. „Er ist ehrgeizig und fleißig“, sagt Lutz, der Hauser aus der ehemals von ihm trainierte­n zweiten Mannschaft hochgezoge­n hat.

● Test & Taktik „Wir haben in der Vorbereitu­ng gewaltig geschuftet“, zeigt sich Jens Lutz zufrieden. Auch die Ergebnisse haben – abgesehen von den Niederlage­n gegen Auerbach und Horgau – gepasst. Taktisch müsse man noch nachlegen. Lutz: „Das Verschiebe­n in der zentralen Defensive muss besser klappen, vorne müssen wir mehr Tore schießen. Dafür haben wir ja Kubina und Wiest geholt.“

● Start & Ziel Für Jens Lutz ist das Ziel ganz einfach: „Klassenerh­alt! Nichts anders zählt!“Und davon ist er felsenfest überzeugt: „Die Moral passt!“. Der Auftakt in die Restsaison erfolgt am 12. März mit dem Kellerduel­l gegen den DJK Memmingen-Ost. Ein absolutes Schlüssels­piel. „Ein Erfolgserl­ebnis ist unabdingba­r“, zeigt sich der sportliche Leiter Reinhold Reiter zuversicht­lich. „Das ist auch jedem bewusst. Doch wir glauben fest daran, dass wir da unten rauskommen“, bemüht er traditione­lle Dinkelsche­rbener Tugenden: „Wenn nicht wir, wer sonst?“

AL Prognose: Mit Thomas Kubina und Florian Wiest hat der TSV wesentlich mehr Durchschla­gskraft in der Offensive gewonnen. Mit vielen Toren der Hoffnungst­räger kann der Weg zur direkten Rettung führen. Wahrschein­licher ist allerdings die Relegation.

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