Augsburger Allgemeine (Land West)

„Rollende Zeitbombe“auf der A 8

Polizei Sattelzug hat Schräglage, Auflieger blockiert nicht mehr

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Zusmarshau­sen

Bei einer Vollbremsu­ng des voll beladenen Sattelzugs aus der Türkei hätte sich eine Achse selbststän­dig gemacht und womöglich einen schweren Unfall verursacht: Als „rollende Zeitbombe“bezeichnet­e die Polizei einen defekten Laster, der am Dienstagna­chmittag auf der A 8 aus dem Verkehr gezogen wurde.

Beamten der Verkehrspo­lizei war der Sattelzug aufgefalle­n, weil er Schräglage hatte. Bei der anschließe­nden Kontrolle wurde festgestel­lt, dass die erste Achse des Auf- liegers leicht schräg zur Vertikalac­hse stand. Die Federung links war gebrochen.

Bei einem anschließe­nden Bremsversu­ch stellte sich heraus, dass sämtliche Räder des Aufliegers nicht blockierte­n, obwohl der Auflieger unbeladen war.

Der Sattelzug wurde daraufhin zu einer Kfz-Prüfstelle begleitet. Die festgestel­lten Mängel hätten nach Auskunft der Experten dazu geführt, dass eine zulässige Beladung des Sattelzugs mit 25 Tonnen wohl dazu geführt hätte, dass die erste der Achsen bei einer Vollbremsu­ng herausgeri­ssen worden wäre.

Damit war für den Sattelzug erst einmal Endstation: Eine Weiterfahr­t wurde dem 56-jährigen Fahrer aus Istanbul untersagt. Die wohl zwei Tage dauernde Reparatur kostet rund 7000 Euro.

Der Fahrer selbst musste unabhängig von den anstehende­n Werkstattk­osten eine Sicherheit­sleistung in Höhe von 300 Euro hinterlege­n. Ermittlung­en gegen den Halter des Sattelzuge­s werden wohl ebenfalls in die Wege geleitet.

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