Augsburger Allgemeine (Land West)
Spaß mit großen Namen des Kabaretts
Stadthalle Das Programm bis Jahresende ist fertig. Welche Veranstaltungen in Gersthofen noch anstehen
Gersthofen
„Stress aus, Spaß an“: Unter diesem Motto steht das Programm, das in diesem Jahr in der Stadthalle Gersthofen ansteht. Es haben sich einige prominente Künstler angesagt, die diesen Spaß wahr machen wollen. Vor allem die Fans von Kabarett und Comedy kommen auf ihre Kosten: Erwin Pelzig, Ralf Schmitz, Alfred Dorfer und Max Uthoff werden unter anderem auftreten.
Als gestern das neue Stadthallenprogramm präsentiert wurde, gab es zu Beginn allerdings eher melancholische als spaßige Töne. Kulturreferent Helmut Gieber hatte in die vom Abriss bedrohte Strasser-Villa eingeladen, in der er und seine Mitarbeiter des Kulturamts arbeiten. „Wir wollen die Gunst der Stunde nutzen und zeigen, wo die Kultur Gersthofens seit vielen Jahren ihr Zuhause hat“, sagte er. Er und seine Kollegen bedauerten es sehr, dass sich beim Bürgerentscheid eine knappe Mehrheit für den Abriss der Villa ausgesprochen habe. Wie es jetzt genau weitergehen werde und wie lange das Kulturamt noch in dem 1922 erbauten Haus weilen könne, wisse im Moment niemand, sagte Gieber. Sollten er und seine Kollegen raus müssen, wünschten sie sich wieder so eine zentrale Lage und kreative Umgebung.
Kreativ waren die Kulturamtsmitarbeiter bei der Zusammenstellung des neuen Stadthallenprogramms. Die Buchungen der Künstler werden zeitweise eineinhalb Jahre vor dem Auftritt festgezurrt. Besonders das Engagement von bekannten Künstlern ist nicht immer einfach. Erfreut ist das Stadthallenteam, dass es zum Beispiel nach längeren Verhandlungen gelungen ist, das Herbert Pixner Projekt, ein Musiker-Quartett aus Südtirol, für einen Auftritt im Herbst zu gewinnen. Die Gruppe hat angekündigt, ab 2018 eine längere Pause einzulegen. Gieber betont, dass die Stadt mit dem Programm ein breites Publikum und nicht nur intellektuelle Kreise ansprechen wolle. Breitgefächert ist das Spektrum der Aufführungen. Ein paar Beispiele: ● Tanz/Show: Sie waren 2016 schon da und wollen heuer wieder kommen: Die Mantastic Sixxpaxx zeigen ihre Muskeln im Stil der Chippendales. Der chinesische Nationalzircus kommt mit der Show „The grand Hongkong Hotel“. ● Kabarett/Comedy Die Stadthalle wolle ihrem Ruf als Kabarett-Hochburg weiter gerecht werden, sagte Gieber. Zum Gastspiel kommen Ralf Schmitz, Erwin Pelzig (Vorverkauf hat noch nicht begonnen), Eure Mütter, Drei Männer nur mit Gitarre, Brettl-Spitzen, die Krenölamazonen (bekannt von der Kulturina), Alfred Dorfer, Max Uthoff und Hans Klaffl. ● Musik Für Freunde der Volksmusik tritt im Mai Patrick Lindner auf. Knedl & Kraut haben sich auf die Fahne geschrieben, die Tradition der Wirtshausmusik neu zu beleben. Ende März läutet das schon fast traditionelle Irish Spring Festival den Frühling ein. Die Show „Black or White“soll an den legendären Michael Jackson erinnern. Für eine feurige Show ist die Gruppe Stahlzeit bekannt, die Rammstein-Hits spielen wird. In der Vorstellung „Merci Udo Jürgens“wird dem verstorbenen Sänger gehuldigt. Recht gefragt werden die Karten für den Auftritt von Max Raabe sein, der mit einem Pianisten kommt. Auch Chris Barber sein Kommen in Gersthofen angekündigt. Die Legende des Jazz gibt sich mit sage und schreibe 87 Jahren die Ehre. ● Theater Diese Stücke beinhaltet das Theaterabo: „Dinner für Spinner“, Martinus Luther zum Reformationsjubiläum und ein Miss-Marple-Klassiker „Ein Mord wir angekündigt“, in dem der aus dem Fernsehen bekannte Schauspieler Erol Sander als Inspektor ermitteln wird. ● Kinder Eine Adaption des Charles-Dickens-Klassikers „Oliver Twist“wird von einem Jugendballett aufgeführt. Im November wird es ein Wiedersehen mit Constanze Lindner in dem Stück „Die Kuh, die wollt ins Kino gehen“geben. Das Familienkonzert der Ausburger Philharmoniker widmet sich Pinocchio. Zur Veranstaltung „Feuerwehrmann Sam“wird die Feuerwehr Gersthofen draußen vor der Halle den kleinen Besuchern ihre Fahrzeuge präsentieren.
Insgesamt sind in diesem Jahr 203 Veranstaltungen in der Halle geplant. Mit dieser Belegung steuere man den Rekord aus dem Jahr 2011 an, erläutert Gieber. Der sei damals vor allem zustande gekommen, weil die Kongresshalle in Augsburg wegen Umbaus geschlossen war.