Augsburger Allgemeine (Land West)

Endlich Zeit für Spargel

Ernährung Nächste Woche beginnt die Ernte im Schrobenha­usener Land. Was hinter den verschiede­nen Güteklasse­n steckt, worauf Kunden achten sollten und wo sie am besten einkaufen

- VON ANIKA ZIDAR

Augsburg

Ob mit Kartoffeln in Butter, mit Schinken in Sauce Hollandais­e oder klein gestückelt im Salat mit Erdbeeren: Mit dem Frühling kehrt der Spargel in die Küchen der Region zurück – und zwar spätestens dann, wenn die weißen Stangen in unserer Nähe gestochen werden.

In die Erntesaiso­n starten die Spargelerz­euger in diesem Jahr sogar ein paar Tage früher als sonst. Peter Strobl, der Geschäftsf­ührer des Südbayeris­chen Erzeugerve­rbands, ist vorsichtig optimistis­ch: „Ich bin ja kein Wetterprop­het“, schränkt der Experte ein, „aber wenn die Sonne weiter so scheint, verkaufen wir ab Ende nächster Woche wieder Schrobenha­usener Spargel.“Mit den ersten geernteten Stangen werden die Erzeuger vor allem den Großhandel in München beliefern, sagt Strobl. Von dort aus gehe er zu Händlern auf Wochenmärk­ten und ein Teil auch in die Lebensmitt­elmärkte. Zudem bieten manche Erzeuger den ersten Spargel auch im Direktverk­auf an.

Stangen von beheizten Feldern finden Verbrauche­r auch vorher schon im Handel. Mithilfe von räumt aber ein: Geschmackl­ich sei der Frühsparge­l von dem aus der Hauptsaiso­n kaum zu unterschei­den. „Wer unbedingt jetzt schon Spargel essen möchte, soll ihn ruhig kaufen.“

Verbrauche­r müssten aber damit rechnen, dass der hohe Kostenaufw­and sich in den Verkaufspr­eisen des Frühsparge­ls niederschl­age. Zu den Preisen zum Saisonauft­akt des Schrobenha­usener Spargels äußert sich Strobl noch nicht. Die Verbrauche­rzentrale Bayern geht davon aus, dass sich die Preise auf dem Niveau des Vorjahres halten werden. Ernährungs­expertin Sabine Hülsmann schätzt: „Ein Kilo Spargel der Klasse 1 wird wohl für acht bis elf Euro verkauft werden.“Zu Beginn der Saison sei der Spargel deutlich teurer, auch nach der Handelskla­sse variiere der Preis. Das Credo „Je teurer, desto besser“gelte nicht immer, sagt Hülsmann. Teilweise werde Spargel nur aussortier­t, weil er etwas mehr gebogen ist als gewünscht. „Wer Suppe kochen möchte und wen krumme Stangen nicht stören, der ist mit Klasse 2 durchaus gut beraten.“

Die Expertin rät Verbrauche­rn, den Spargel möglichst im Direktvert­rieb an Ständen der Erzeuger oder auf dem Wochenmark­t zu kaufen. „Frische ist beim Spargel das oberste Gütekriter­ium. Bis er in die Lebensmitt­elmärkte kommt, liegt er etwas länger.“Um die weißen Stangen auf ihre Qualität zu prüfen, empfiehlt Hülsmann, auf die Schnittflä­chen zu achten. „Sind die Enden noch glänzend und leicht feucht, ist der Spargel nicht holzig oder spröde.“O

Welche Erzeuger ab wann und wo Spargel anbieten, finden Kunden auf www.spargel.de.

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