Augsburger Allgemeine (Land West)
Auch Renk baut an der B 17
Wirtschaft Nun schafft auch Oberottmarshausen viel Platz für Gewerbeansiedlung mit Fernstraßenanschluss. Zwei große Ansiedlungen sind geplant
Oberottmarshausen
Das Lechfeld zählt, vor allem durch die Ansiedlung vieler Logistikunternehmen in Graben und Kleinaitingen, zu den am stärksten wachsenden Regionen im Landkreis. Nun bekommt auch Oberottmarshausen ein Stück vom Kuchen ab. Östlich der Gemeinde, zwischen der alten und neuen B17 entsteht auf beiden Seiten der Rainstraße ein neues Gewerbegebiet. Der Anschluss an die vierspurige Bundesstraße ist nur einige hundert Meter entfernt. Wie schon länger bekannt, will der Großaitinger Schweiß- und Spantischhersteller Siegmund auf der rund 40 000 Quadratmeter großen Fläche seine neue Firmenzentrale samt einem Hauptlager erstellen.
In dieser Woche wurden nun auch die Planungen für die Fläche auf der anderen Seite der Rainstraße bekannt. Die Firma Renk Antriebstechnik mit Stammsitz in Augsburg plant auf 70 000 Quadratmetern Grund die Ansiedlung eines Warenund Prüfzentrums. Dies soll mit 40 000 Quadratmetern bis Mitte 2019 in Betrieb gehen. Im vorderen Teil des Areals kann zu einem späteren Zeitpunkt eine Produktionshalle mit rund 15 000 Quadratmetern entstehen. Die Zufahrt zum Gelände soll über die Landsberger Straße erfolgen. An der südlichen Spitze der Fläche sind 71 Stellplätze vorgesehen. Für Anlieferung und Abholung rechnet Renk mit rund 50 Fahrzeugen pro Tag. Wie aus dem Bauan- im Gemeinderat bekannt wurde, sollen in dem geplanten Warenund Prüfzentrum die für die Produktion von Fahrzeug-, Schiff und Industriegetrieben benötigten Vorprodukte gelagert und einer Qualitätsprüfung unterzogen werden. Zum Teil werden auch Bauteile in Oberottmarshausen für die weitere Montage vorbereitet. So sollen unter anderem bei Gehäuseteilen Gewinde nachgeschnitten oder die Bauteile entgratet werden. Bis zum Abruf für die Produktion verbleiben die Bauteile im neuen Lager.
Nach Angaben der Firma Renk entstehen im ersten Bauabschnitt etwa 20 bis 30 Arbeitsplätze. Vorge- sehen ist dabei ein einschichtiger Normalbetrieb, der aber im Bedarfsfall auf einen Zwei-Schicht-Betrieb erweitert werden kann. Weltweit beschäftigt der Antriebsspezialist etwa 2200 Menschen, allein 900 im Augsburger Stammwerk, welches künftig von Oberottmarshausen aus versorgt werden soll.
Was alles entstehen soll, schrieb Renk-Logistikleiter Arno Seit dem Gemeinderat: Mit dem Bauabschnitt 1 sollen sämtliche Funktionen der Warenwirtschaft und Intralogistik, die verlagerbar sind, bis Mitte 2019 nach Oberottmarshausen verlegt werden. ln einem zweiten Bauabschnitt werden es Produktrag tions- und/oder Montagetätigkeiten sein, welche nach Oberottmarshausen verlegt werden. Was genau nach Oberottmarshausen kommt, hängt vom weiteren Geschäftsverlauf des Antriebstechnikexperten ab. Bis der zweite Bauabschnitt erstellt wird, möchte Renk die freie Fläche weiterhin landwirtschaftlich nutzen lassen. Gespräche mit dem ehemaligen Besitzer dazu gab es bereits.
Der Flächenverbrauch war im Gemeinderat ein großer Diskussionspunkt, vor allem seitens der Landwirtschaft. Am Ende bewilligte der Rat aber die Pläne mit 10:3 Stimmen. Nun muss noch das Landratsamt zustimmen.
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