Augsburger Allgemeine (Land West)

Warum der erste Eindruck so wichtig ist

Fit for Job Der Weg zum Traumberuf führt über eine gute Bewerbung. Experten erklären, worauf es dabei ankommt

- VON CHRISTIAN GALL

Augsburg Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Diese Regel gilt vor allem im Berufslebe­n: Das Erste, was ein Arbeitgebe­r von seinem Bewerber sieht, ist die Bewerbungs­mappe. Oft entscheide­t sich binnen Sekunden, ob die Anfrage zum Traumjob führt oder im Papierkorb landet. Auf der Messe „Fit for Job“in Augsburg verrieten Experten beim „Bewerbungs­check“, was eine gute Bewerbung ausmacht. ● Die Form haben beinahe alle Bewerbunge­n gemeinsam. Sie richtet sich nach der DIN-Norm 5008, für die es zahlreiche Vorlagen im Internet gibt. Doch gerade in den Details schleichen sich oft Fehler ein, weiß IHK-Ausbildung­sleiterin Josefine Steiger: „Regelmäßig verweisen Bewerbunge­n auf Unterlagen, die nicht beiliegen. So etwas schreckt Arbeitgebe­r ab.“Besonders wichtig ist es, die Berufsbeze­ichnung korrekt anzugeben – wer sich etwa als Kfz-Mechatroni­ker bewerben will, darf auf keinen Fall nach einer Stelle als Kfz-Mechaniker fragen. ● Das Anschreibe­n sollte genau auf die Stelle zugeschnit­ten sein, an die sich die Bewerbung richtet. „Viele Jugendlich­e formuliere­n zu allgemein. Je konkreter die Bewerbung auf die Firma und die Tätigkeit eingeht, umso besser“, sagt Steiger. Oft machen Bewerber auch den Fehler, das Anschreibe­n an keine bestimmte Person zu richten. Dabei haben die meisten Firmen einen Zuständige­n für Bewerbunge­n, der dann direkt angesproch­en werden sollte. Gleichzeit­ig sollte ein Anschreibe­n authentisc­h sein, sagt Katrin Merk von der Handwerksk­ammer: „Jeder Bewerber ist einzigarti­g. Das sollte sich auch in der Bewerbung zeigen.“● Der Lebenslauf erfüllt zwei Aufgaben: Er zeigt die Laufbahn des Bewerbers und gibt persönlich­e Infor- mationen über ihn. Die IHK rät daher, auch Hobbys im Lebenslauf aufzuliste­n. Gerade Teamsporta­rten oder Tätigkeite­n als Gruppenlei­ter kommen bei Arbeitgebe­rn gut an. Grundsätzl­ich muss der Lebenslauf lückenlos sein – es wäre ein Fehler, etwa eine wiederholt­e Klasse zu verschweig­en. Besser ist es, solche Besonderhe­iten aufzukläre­n. „Ein Bewerber sollte seine Schwächen im Lebenslauf erklären. Ehrlichkei­t punktet immer bei Arbeitgebe­rn“, sagt Josefine Steiger. ● Das Foto ist entscheide­nd für den ersten Eindruck. Daher sollte das Bild gut gewählt sein, sagt der Obermeiste­r von Schwabens Fotografen­innung Gert Richter: „Ein Selfie geht gar nicht. Der Bewerber muss auf dem Bild sympathisc­h und selbstsich­er wirken.“Dazu brauche es einen guten Fotografen, der auf den Bewerber und dessen Charakter eingeht. ● Hilfe für Bewerbunge­n gibt auch die Agentur für Arbeit. An Schulen hilft die Agentur in den Vorentlass­klassen beim Bewerbung schreiben. Doch auch Jugendlich­e mit abgeschlos­sener Schule finden Hilfe. „Wichtig ist nur, dass die Bewerber unter 25 Jahre alt sind. Wenn das der Fall ist, hilft ihnen die Berufsbera­tung gerne bei ihren Bewerbunge­n“, sagt Marie-Christine Knapp, Berufsbera­terin der Agentur für Arbeit. O

Informatio­nen im Internet unter lehre macht karriere.de, planet beruf.de oder lehrlinge fuer bayern.de.

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Beim Bewerbungs­check auf der „Fit for Job“Messe konnten Jugendlich­e ihre Bewerbunge­n aufmöbeln und profession­elle Fotos machen lassen. Hier gibt IHK Auszubilde­nde Elena Herfert dem Jugendlich­en Shafi Mohamed Tipps.
Foto: Silvio Wyszengrad Beim Bewerbungs­check auf der „Fit for Job“Messe konnten Jugendlich­e ihre Bewerbunge­n aufmöbeln und profession­elle Fotos machen lassen. Hier gibt IHK Auszubilde­nde Elena Herfert dem Jugendlich­en Shafi Mohamed Tipps.

Newspapers in German

Newspapers from Germany