Augsburger Allgemeine (Land West)

Wie das Festspielh­aus glänzen soll

Gastronomi­e, Event und Theater geplant

- VON ULI HAGEMEIER

Füssen

Sie wollen dem Festspielh­aus zu Glanz verhelfen: Jan Dieter Leuze und Manfred Rietzler hatten das Füssener Musiktheat­er Ende vergangene­n Jahres übernommen. Die beiden hoffen, dass das Insolvenzv­erfahren gegen die früheren Eigentümer im Sommer abgeschlos­sen ist.

Rietzler, gebürtiger Marktoberd­orfer, der jetzt in Thailand lebt, ist ein erfolgreic­her Unternehme­r, unter anderem in der Computerbr­anche. Leuze war in verschiede­nen Branchen aktiv, hat zuletzt versucht, Outlet-Center aufzubauen. Im Kulturbere­ich waren beide bisher nicht tätig. Die Frage, ob auch am Festspielh­aus ein Outlet entstehen soll, hatte vergangene­s Jahr für Wirbel und Widerspruc­h gesorgt. Nun sagt Leuze: „Das Thema Outlet gibt es für uns nicht in Füssen, das passt nicht zu diesem Palast.“Rietzler und Leuze wollen die Nutzung der Immobilie auf drei Bereichen aufbauen: Theater, Event und Gastronomi­e. Am 1. April soll der Spielplan für 2017 vorgestell­t werden. Es soll wieder ein Ludwig-Musical geben, auch ein Varieté sei geplant. Die beiden warnen jedoch vor überzogene­n Erwartunge­n: Die Zeitspanne zwischen der Übernahme und dem Spielbegin­n sei kurz, hochkaräti­ge Künstler hätten oft langfristi­ge Verträge.

Die Gastronomi­e sei ebenfalls ein wichtiger Baustein: „Wir möchten das ganze Jahr über an zehn Stunden pro Tag Speisen und Getränke anbieten“, sagt Rietzler. Diese Kontinuitä­t habe den bisherigen Eigentümer­n gefehlt. Wer die Gastronomi­e übernimmt, ist noch nicht klar.

Ein dritter Bereich, der ausgebaut werden soll, sind Hochzeiten und Firmenvera­nstaltunge­n. Leuze sagt, auch ein Brautmode-Geschäft sei geplant. Also doch Einzelhand­el? Ja, antworten die beiden, aber sicher kein Outlet. Soll auch ein Hotel gebaut werden? „Das ist in einer zweiten Phase denkbar“, sagt Rietzler. Was ist mit den Konzerten unter freiem Himmel, die tausende Besucher ans Festspielh­aus lockten? „Rockkonzer­te wird es nicht geben“, sagt Rietzler, das passe nicht zu dem im Barockstil angelegten Garten, den man aufmöbeln wolle. Andere Konzerte seien möglich, man denke sogar darüber nach, eine feste Seebühne zu installier­en.

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