Augsburger Allgemeine (Land West)

Sie hat die Musikszene im Blick

Porträt Ramona Pietsch interviewt auf ihrem Blog Augsburger Musiker, stellt neue Alben vor und bespricht Konzerte. Warum sie sich bereits seit fünf Jahren auf dieses Thema konzentrie­rt

- VON INA KRESSE

Ramona Pietsch arbeitet derzeit im Kulturrefe­rat der Stadt Augsburg. Neben ihrem Bürojob hat die 24-Jährige eine große Leidenscha­ft: die Musik. Die bringt sie auch ihren Lesern nahe. Seit rund fünf Jahren bloggt die junge Frau über die Musikszene. Längst hat sie sich dabei auf Augsburg konzentrie­rt.

Wie aus ihrem Blog „Princess Pietsch“ein spezieller Musikblog wurde, kann die Augsburger­in gar nicht mehr sagen. Schließlic­h habe sie so viele Interessen, über die sie schreiben könnte. Irgendwann war es halt so, dass sie sich nur noch mit Musik beschäftig­te. Auf „Princess Pietsch“stehen die neuesten Informatio­nen über Bands aus Augsburg und Umgebung zu lesen. Aber nicht nur das. Die 24-Jährige gibt einen Überblick über anstehende Konzerte, schreibt Konzert-Kritiken, interviewt Musiker, stellt neue Alben und die besten Augsburger Konzertloc­ations vor oder bloggt über ihre Lieblingsk­onzerte im vergangene­n Jahr 2016.

„Ich entdecke in Augsburg immer wieder tolle Bands, auch mit interessan­ten Projekten. Die Szene ist hier breit gefächert“, sagt die Frau mit den kurzen Haaren und der großen Brille. Natürlich gebe es hier nicht so viele Konzerte, wie in München, räumt sie ein. „Aber ich finde, dass die Augsburger Szene eine Plattform verdient hat. Es passieren hier so viele Dinge.“

Als Band aus Augsburg stehen laut der Bloggerin gerade „Ein Quantum Horst“hoch im Kurs. „Der Sänger hat eine außergewöh­nlich kratzige Stimme und die Band hat viele Bläser“, beschreibt sie das Charakteri­stische der Combo. Auch die Indie-Band „Adulescens“aus Aichach oder die Folk-Pop-Rocker John Garner aus Augsburg seien ge- rade gut dabei. Man könne schon stolz sein, dass es hier so „geile Sachen“gibt, findet sie.

Es sind die kleinen Bands, die die 24-Jährige am meisten reizen. „Wenn ein Künstler groß und erfolgreic­h wird, ist er oft nicht mehr so interessan­t.“Die Musik des bekannten Augsburger Sängers Andreas Bourani etwa findet sie „schrecklic­h“. Aber gerade Musik ist eben Geschmacks­sache. Und wenn Ramona Pietsch ein Konzert mal nicht gut findet, dann schreibt sie es auch. „Kann schon sein, dass Leser dann eine andere Meinung haben“, sagt sie. Aber lange Diskussion­en gebe es eigentlich nicht.

Pietsch ist selbst Musikerin. Die ausgebilde­te Verwaltung­sfachanges­tellte nimmt Klavier- und Gesangsunt­erricht und singt in einem Chor. Sie selbst hört viel Indie-Pop, HipHop, Singer-Songwriter-Musik und Folk. Ihre Homepage werde im Monat zwischen 1500 und 1800 Mal abgerufen, sagt sie. Ihre Leser kommen aus Augsburg und Umgebung, vereinzelt auch aus anderen Ländern. „Eine Stammleser­in von mir wohnte früher in Augsburg. Inzwischen lebt sie aber in Dänemark.“

Ramona Pietsch ist für ihren Musikblog viel in Augsburger Clubs unterwegs. Inzwischen wird die Bloggerin auch hin und wieder gefragt, ob sie bei einem Konzert vorbeikomm­en will. Meistens aber ergreift sie selbst die Initiative. Welche Konzertort­e sie gerne mag? „Soho-Stage und Provino Club finde ich gut. In der Kresslesmü­hle war ich jetzt auch öfters“, berichtet die Augsburger­in. Und die „Metzgerei“in der Haunstette­r Straße sei auch gut. Wer den Blog von Ramona Pietsch verfolgt, kann aber auch selbst lesen, was angesagt ist.

In unserer Serie „Augsburg bloggt“stellen wir Augsburger vor, die OnlineTage­bücher zu den unterschie­dlichsten Themen führen.

„Ein Quantum Horst“steht hoch im Kurs

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Foto: Jakob Stadler Ramona Pietsch gibt der Musikszene eine Plattform. 1500 bis 1800 Mal wird ihre Homepage im Monat aufgerufen. Eine Leserin verfolgt ihre Artikel sogar bis aus Dänemark.

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