Augsburger Allgemeine (Land West)

Geduld zahlt sich aus

Bezirkslig­a Nord Nachdem der SV Cosmos Aystetten sich rund ein Dutzend Mal im Abseits verirrte, sorgte eine Standardsi­tuation für die Entscheidu­ng. Nur 15 Minuten ein Bruderduel­l

- VON OLIVER REISER

Aystetten

„Spitzenrei­ter, Spitzenrei­ter!“, sangen die Spieler des SV Cosmos Aystetten nach dem 2:0-Sieg gegen den TSV Neusäß und tanzten über das Spielfeld, während es Gerhard Hildmann eilig hatte, in die Kabine zu kommen. Dabei hätte der Trainer der Lohwaldkic­ker eigentlich gar keinen Grund gehabt, so missmutig zu sein. Eine Stunde hatte der Tabellense­chste beim haushohen Favoriten hervorrage­nd mitgehalte­n und dem Branchenfü­hrer der Fußball-Bezirkslig­a Nord das Leben wirklich schwer gemacht.

Der TSV Neusäß stand sehr hoch und ließ den Tabellenfü­hrer nicht ins Spiel kommen. Unter Druck produziert­en die Aystetter Kicker Fehler und verirrten sich gefühlt ein Dutzend Mal im Abseits. Marcel Burda prüfte Valentin Coca mit zwei raffiniert­en Freistößen aus großer Distanz (11.) und spitzem Winkel (36.). Doch der Cosmos-Keeper hielt erneut das zu Null.

Auf der Gegenseite konnte sich Christoph Wiesmüller mit Glanzparad­en gegen Raif Kurt und Markus Gärtner, der zuvor schon vorbei ge- zielt hatte (22.), auszeichne­n (38.). Nachdem auch Thomas Hanselka vorbei köpfte (44.), ging es vor einer für ein Spitzenspi­el und einem Nachbarsch­aftsderby enttäusche­nden Zuschauerk­ulisse torlos in die Pause.

Wenn man aus dem Spiel heraus keinen Treffer erzielt, muss halt eine Standardsi­tuation herhalten. Nach einer Ecke von Gärtner hatte niemand Xhevalin Berisha auf dem Schirm und der Aystetter Abwehrchef konnte völlig frei zum erlösenden 1:0 einnetzen (58.). Die Löring- Schützling­e wurde nun immer dominanter, während Neusäß mehr und mehr die Ordnung verlor. Den zweiten Treffer konnten jedoch weder Gärtner, der zweimal allein vor dem Gästetor vorbei zielte (63. und 83.), noch Nemanja Ranitovic nutzen. Der scheiterte nach einem Konter an dem ausgezeich­neten Wiesmüller (71.). Vorausgega­ngen war die einzigen Neusässer Chance im zweiten Durchgang. Akif Dogan setzte den Direktschu­ss jedoch um Zentimeter über den Kasten.

Dass der SV Cosmos Aystetten schließlic­h doch noch zum 2:0 kam, war auch Max Drechsler zu verdanken, der erst nach 75 Minuten aufs Feld kam. Trainer Marco Löring hatte ihn nicht von Anfang berücksich­tigt, weil er am Vortag mit seinem Bruder Junggesell­enabschied gefeiert hatte. „Da wurden auch alkoholisc­he Getränke konsumiert“, so Löring zu dieser Maßnahme, „die er eingesehen und verstanden hat.“So kam es wenigsten 15 Minuten zum Bruderduel­l mit Lukas Drechsler, der im Trikot des TSV Neusäß von Anfang an dabei war. Drechsler brachte nicht nur Ruhe in die hektischen Aystetter Aktionen, er bereitete auch das 2:0 in der 86. Minute vor, bei dem Patrick Szilagyi nur noch den Fuß hinhalten musste.

SV Cosmos Aystetten: Coca – Klotz, Fel der, Berisha, Raif Kurt – Szilagyi, Ranitovic (90.+1 Pham), Mijailovic, Samet Kurt – Gärtner (87. Linder), Hanselka (75. Max Drechsler). TSV Neusäß: Wiesmüller – Haas, Schmoll, Ph. Scherer, Özkan – Dogan, Schneider – Birthelmer, Lukas Drechsler, Burda – Cosar. Tore: 1:0 Berisha (58.), 2:0 Szilagyi (86.). – Schiedsric­hter: Sebastian Deak (Rain). – Zuschauer: 120.

 ?? Foto: Oliver Reiser ?? Thomas Hanselka, Max Klotz, Markus Gärtner und Patrick Szilagy (im Hintergrun­d von links) können es nicht fassen. Schon wieder ist mit Nemanja Ranitovic ein Aystetter Spieler im Abseits. Die Neusässer Benni Schmoll und Simon Haas brauchen nicht mehr...
Foto: Oliver Reiser Thomas Hanselka, Max Klotz, Markus Gärtner und Patrick Szilagy (im Hintergrun­d von links) können es nicht fassen. Schon wieder ist mit Nemanja Ranitovic ein Aystetter Spieler im Abseits. Die Neusässer Benni Schmoll und Simon Haas brauchen nicht mehr...

Newspapers in German

Newspapers from Germany