Augsburger Allgemeine (Land West)
Wofür Horgau in diesem Jahr Geld ausgibt
Haushalt Kindertagesstätte und Feuerwehrhaus sollen erweitert werden
Horgau
Auch wenn der Haushalt nicht mehr den Rekord vom vergangenen Jahr erreicht, so ist die Finanzlage der Gemeinde ganz passabel, sagt der Horgauer Bürgermeister Thomas Hafner. Sie bleibt auch in diesem Jahr schuldenfrei und verfügt über stattliche Rücklagen, die für Investitionen eingesetzt werden können. Ein Grund: Die Gemeinde konnte mehr Grundstücke in den Baugebieten verkaufen als erwartet. Auch an der guten Ertragslage der Unternehmen hat sich nichts geändert. So zeigt es sich zumindest bei der Gewerbesteuer.
Viel Geld musste die Gemeinde in den vergangenen Jahren in Baumaßnahmen investieren. Allein im aktuellen Haushalt sind rund 4,8 Millionen Euro eingeplant. Auch die Personalausgaben schlagen wesentlich zu Buche. „Das ist vor allem den tariflichen Lohnerhöhungen und einer Stundenerhöhung in der Verwaltung aufgrund gewachsenen Aufgabenspektrums geschuldet“, erklärte Hafner.
Zentrales Thema bei der Haushaltsberatung war auch die Kinderbetreuung. Bedingt durch die steigenden Kinderzahlen wurde die Errichtung einer zweiten Krippengruppe notwendig. Da eine Gruppe in das Untergeschoss ausweichen musste, erforderte dies eine umfangreiche Sanierungsmaßnahme. Durch die steigenden Anmeldezahlen im Krippenbereich ist ein zwei- ter Gruppenraum mit Nebenräumen, Schlafraum, sanitären Anlagen und Speisesaal dringend notwendig geworden. Die Fertigstellung ist 2019 geplant.
Eine Erfolgsgeschichte ist die Sportanlage. Weil die Einnahmen die laufenden Betriebskosten decken, geht die Gemeinde davon aus, dass sie auch in diesem Jahr keine Betriebskostenumlage an den Zweckverband zahlen muss. Auch 2017 soll in die Sportanlage investiert werden. Geplant sind die Erneuerung des Dunstabzugs in der Küche, die Sanierung der Kühlanlage auch eine Sanierung der Kunststofflaufbahn.
Die Kläranlage, an der auch der Zusmarshauser Ortsteil Streitheim angeschlossen ist, ist in die Jahre gekommen und müsste dringend modernisiert werden. Derzeit laufen Untersuchungen, ob eine gemeinsame Kläranlage mit dem Markt Zusmarshausen wirtschaftlich sinnvoll wäre.
Groß ist die Liste des Investitionsprogramms. Noch in diesem Jahr soll mit der Erweiterung des Kindergartens begonnen werden. Die Sanierung der Pfarrkirche St. Martin beginnt demnächst. Die Umsetzung des Rothauenparks sieht Bürgermeister Hafner in diesem Jahr als verfrüht: „Realistisch wird die Umsetzung erst 2018 sein.“Neben der Kanalisierung, Umgestaltung des Friedhofs, Breitbandausbau und Straßenbau soll auch die Erweiterung des Feuerwehrhauses Horgauergreut in Angriff genommen werden.
Den Plan dafür stellte Kommandant Sebastian Matt im Anschluss an den Haushaltsplan vor. Er sprach die Platznot an. Der Fuhrpark habe sich seit dem Bau des Gerätehauses vergrößert. Die Fahrzeughalle sei sehr beengt, die Sicherheit für die Feuerwehrleute nicht mehr gegeben. Jetzt soll das Gebäude einen Anbau erhalten, in dem zwei Fahrzeuge untergebracht werden sollen. Durch den An- und Umbau könnte das Platzproblem für Spinde, Geräte und Benzinlager gelöst werden. Auch die Einrichtung einer Werkstatt und die Umgestaltung des Schulungsraumes sind vorgesehen. Damit die Fahrzeuge gefahrlos einund ausfahren können, muss die Zufahrt an der Greuter Straße verändert werden. Dafür müsse das Grundstück des Kindergartens geringführig verkleinert werden. Der Spielplatz sei davon aber nicht betroffen.
Der Anbau einschließlich Dachgaube wird laut Bürgermeister Thomas Hafner etwa 125 000 Euro kosten, etwa 55000 Euro gebe es als Förderung. Den Großteil der Arbeiten könnten die Feuerwehrleute selbst übernehmen, damit die Kosten im Rahmen bleiben. Über Details wurde in der Sitzung noch nicht gesprochen. Allerdings zeigten sich die Gemeinderäte durchaus mit den Vorschlägen der Freiwilligen Feuerwehr einverstanden und wollen sie in ihrem Vorhaben unterstützen.