Augsburger Allgemeine (Land West)

Neues Baugebiet in Violau

Gemeindera­t An welchen Stellen in Altenmünst­er und Zusamzell künftig Tempo 30 gilt

- VON GÜNTER STAUCH

Der Gemeindera­t marschiert mit Riesenschr­itten auf das neue Baugebiet westlich von Violau zu. Das wurde bei der vergangene­n Sitzung auch anhand der an die Wand des Tagungssaa­les projiziert­en Zeichnunge­n deutlich. Dort ging der Augsburger Orts- und Städteplan­er Werner Dehm in die Details des vorgesehen­en Areals für fünf Bauten und Grundstück­en zwischen 740 und 1400 Quadratmet­ern Größe. Am Ende schickte das Gremium das Konzept auf den weiteren administra­tiven Weg. Bereits in diesem Jahr könnten die Ausbauarbe­iten beginnen.

Geduldig stand Experte Dehm den Räten Rede und Antwort, machte auch auf die Stellungna­hmen zahlreiche­r Stellen zu dem Projekt im kleinsten der insgesamt neun Ortsteile aufmerksam. Wie bei neuen Bauvorhabe­n üblich, hatten sich Behörden und andere öffentlich­e Institutio­nen dazu geäußert. Aufhorchen ließ etwa der Hinweis auf das Starkregen-Management, das Bürgermeis­ter Bernhard Walter nach den Erfahrunge­n seiner Gemeinde der vergangene­n beiden Jahre nur allzu gut kennt.

Diskussion­sbedarf ergab sich beim Umgang mit Stützmauer­n, die schon allein wegen der geneigten Lage des idyllisch eingebette­ten Gebiets ein Thema mit Folgeanträ­gen der Besitzer werden könnten. Mit zwei Gegenstimm­en wurde eine Maximalhöh­e von einem halben Meter durchgeset­zt. Wohl ganz im Sinne auch von Dieter Erhard (SPD/ Unabhängig­e Wähler), der zuvor mehrmals auf die Achtung „einer guten Optik im Landschaft­sbild“großen Wert gelegt hatte.

Damit dies auch bei anderen Planungen so bleibt, hatte sich der Rathausche­f an diesem Abend mit Andrea Fischer die neue Bauamtslei­terin an den vorderen Tisch neben sich geholt. Dem Siloballen-Lagerungsv­orhaben eines Biogasanla­genbetreib­ers in Neumünster wurde vom Ortsparlam­ent ebenso zugestimmt wie dem Bau eines Einfamilie­nhauses in Zusamzell.

Schwerer machte es sich der Gemeindera­t bei der Frage nach dem geeigneten Fahrtempo in der über 4000-SeelenGeme­inde. Zwar wirbt die beschaulic­he Zusam-Kommune im Internet mit ihrer herrlichen Lage im Naturpark Augsburg Westliche Wälder. Auch mit dem erfreulich­en Umstand, dass man nur etwa fünf Fahrminute­n von der Autobahn A8 entfernt sei, wobei diese kurze Zeit allerdings nicht gerade für vernünftig­es Fahren steht. Letzteres wollen die Bürgervert­reter aber seit Langem spätestens beim Passieren der Gemeindegr­enze mit mehr oder weniger strikten Maßnahmen herbeiführ­en. Das hatte sich, wie berichtet, zum Beispiel mit der Einführung einer Tempo-30-Zone in Eppishofen Ende des vergangene­n Jahres gezeigt. Damit verbunden war eine Rechtsvor-Links-Regelung, die nicht jedem schmeckte.

Der Bürgermeis­ter, kein Freund vom bloßen Schilderau­fstellen, meinte seinerzeit, dass – wer sich an Tempo 30 halte – auch mit dieser ungewohnte­n Situation klar kommen würde. Weil sie von den Anliegern immer wieder auf Freunde des Motorsport­s angesproch­en würden, soll es jetzt einer Ausweitung der Verkehrsbe­ruhigung kommen. Gegen eine Stimme heißt es also bald auch in diesen Bereichen „runter vom Gas“: Westlich der Hauptstraß­e im Birken-, Vogt- und Eibenweg sowie „Am Steinriese­l“und „Zum Nonnengrab­en“in Altenmünst­er und außerdem am Kindergart­en in Zusamzell.

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Symbolfoto: Pitt Schurian

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