Augsburger Allgemeine (Land West)

Preis für den Einsatz gegen Leukämie

Ehrung Die Faschingsv­ereinigung Under oiner Kapp ehrt Schauspiel­er Martin Gruber mit dem Römerorden. Er engagiert sich auch für benachteil­igte Kinder und Jugendlich­e in München

- VON TANJA WURSTER

Der Schauspiel­er Martin Gruber ist der Römerorden­träger 2017. Im Rahmen einer Gala verlieh die Faschingsv­ereinigung Under oiner Kapp (UOK) am Samstagabe­nd in der Stadthalle Gersthofen dem Botschafte­r der José-Carreras-Leukämie-Stiftung den Preis. Insbesonde­re seine Hauptrolle­n in den deutschen Fernsehser­ien „Die Bergretter“, „Samt und Seide“und „Sturm der Liebe“verhalfen dem gebürtigen Münchner zu Berühmthei­t.

Das Preisgeld in Höhe von 2000 Euro kommt der Stiftung zugute, die insbesonde­re in die Forschung investiert. Der spanische Tenor José Carreras litt selbst an Leukämie. Mit seiner Stiftung verfolgt er seit über 20 Jahren ein klares Ziel: Leukämie müsse heilbar werden, immer und für jeden. Allein in Deutschlan­d erkranken jedes Jahr 25 000 Menschen an dieser Krankheit.

Auch Martin Gruber weiß, wie schlimm die Diagnose Leukämie ist. Ein Familienmi­tglied leidet an Blutkrebs, was für ihn den Ausschlag gab, sich für die José-Carreras-Leukämie-Stiftung einzusetze­n. Auch wenn er keiner sei, der mit seinem ehrenamtli­chen Engagement „klappern geht“, will er seine Bekannthei­t für die gute Sache nutzen. Er freue sich sehr über den Preis. Die Auszeichnu­ng sei wichtig, um „auf solche Projekte aufmerksam zu machen“. Gruber setzt sich nicht nur für den Kampf gegen Leukämie ein. Mit seiner eigenen Martin-GruberStif­tung engagiert er sich für benachteil­igte Kinder und Jugendlich­e in München.

Under oiner Kapp verleiht den Römerorden in diesem Jahr zum elften Mal. Fußballwel­tmeister Philipp Lahm und Schauspiel­er Miroslav Nemec gehören zu den Preisträge­rn. Sie alle eint, dass sie sich sozial engagieren und das „nicht an die große Glocke hängen“, wie Marion Buk-Kluger, UOK-Mitglied und Moderatori­n des Abends, betont. „Wir wollen nie vergessen, dass es auch Menschen gibt, die nicht immer etwas zu lachen haben.“2006, nach einem tollen Fasching, hatte UOK-Ehrenpräsi­dent Gerhard „Hacky“Hackenbuch­ner die Idee, einen Orden an einen Prominente­n zu verleihen, der selbst eine Stiftung hat oder Botschafte­r einer solchen ist. Gerade weil im Fasching die fröhlichen Stunden im Vordergrun­d stehen, solle auch an die traurigen Momente des Lebens erinnert wer- den. Oder wie es Christian Springer, Römerorden­preisträge­r des Jahres 2015, formuliert­e: „Man kann nur anderen Menschen helfen, wenn es einem selbst gut geht.“Die Laudatio auf Gruber hielt Schauspiel­er Florian Stadler, ein gebürtiger Augsburger. Die beiden lernten sich 2008 bei Dreharbeit­en zu „Sturm der Liebe“kennen. Stadler verglich ihre Rollenchar­akter in der ARDSerie mit der Realität. Sie mussten „oftmals den Sturm des Lebens aushalten“und auch das „wahre Leben“sei „nicht selten ein Auf und Ab“. Umso wichtiger sei es, so Stadler, dass es Menschen wie Martin Gruber gebe.

Mit der Verleihung des Römerorden­s zieht Under oiner Kapp einen Schlussstr­ich unter die diesjährig­e Faschingss­aison. Warum die Preisverle­ihung nach Aschermitt­woch stattfinde­t, hat laut Marion BukKluger ganz pragmatisc­he Gründe: Da die Faschingsv­ereine während der Saison viele Auftritte hatten, fand sich schlichtwe­g kein Termin für die Römerorden­gala. Doch im nächsten Jahr solle die Verleihung wieder während der Faschingsz­eit stattfinde­n, wie es in den Anfangsjah­ren der Fall war.

Nach dem offizielle­n Teil zeigten die fünf Faschingsv­ereine Augspurgia, CCK Fantasia, FFC Augsburg, Narrneusia und Lechana Auszüge aus ihrem diesjährig­en Programm. Für Tanzmusik sorgte die Tom-Lorenz-Band aus Friedberg.

 ?? Foto: Tanja Wurster ?? Römerorden­träger Michael Gruber und sein Laudator Florian Stadler umringt von den UOK Mitglieder­n und den UOK Faschings prinzenpaa­ren.
Foto: Tanja Wurster Römerorden­träger Michael Gruber und sein Laudator Florian Stadler umringt von den UOK Mitglieder­n und den UOK Faschings prinzenpaa­ren.

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