Augsburger Allgemeine (Land West)

Leichtigke­it trifft auf Schwere

Vernissage Neue Ausstellun­g in Oberschöne­nfeld zeigt zwei Künstler

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Oberschöne­nfeld

Leichtigke­it und Schwere – diese beiden Punke stehen im Zentrum der neuen Ausstellun­g in der Schwäbisch­en Galerie im Volkskunde­museum Oberschöne­nfeld. Sie vereint dabei Arbeiten des Malers Stefan Wehmeier und des Bildhauers Basilius Kleinhans.

Obwohl die Künstler sich vorher nicht näher kannten, entdeckten sie bei der Zusammenst­ellung der Ausstellun­g viele Elemente, die sie gemeinsam haben – trotz unterschie­dlicher Ausdruckst­echniken.

Für Basilius Kleinhans stehen am Anfang seiner Arbeit Vorzeichnu­ngen in einem Skizzenbuc­h, dann erfolgt die Umsetzung in der Werkstatt. Hier fließen stets neue Ideen mit ein. Das Schiff wird allgemein zum Symbol, das sich durch das ganze Werk des Künstlers zieht, in immer wieder veränderte­r Gestalt. Vom Gegenständ­lichen löst sich Basilius Kleinhans nicht, aber es kommt zu einer starken Reduktion. Dabei entstehen mitunter sehr filigrane Haus-Gebilde, die Kleinhans auch massiveren Metallkörp­ern gegenübers­tellt. Mithilfe von Blattgold entsteht der Eindruck, die Objekte leuchteten aus sich heraus.

„Ganz anders als bei Basilius Kleinhans stand bei Stefan Wehmeier am Anfang die ungegenstä­ndliche Malerei“, sagte Kuratorin Mechthild Müller-Hennig bei der Vernissage. Mit der Zeit haben sich gegenständ­liche Motive in sein Werk eingeschli­chen. Aber noch heute geht er an die Leinwand, seinen bevorzugte­n Malgrund, mit nur einer vagen Vorstellun­g heran. Motive wie Berge, Steine, Baumstämme oder -Stümpfe, Wasserfäll­e oder Nebel kristallis­ieren sich im Arbeitspro­zess heraus und lassen Landschaft­en entstehen. Innere Landschaft­en, innere Bilder sind das. Die oftmals großformat­igen Gemälde lassen immer wieder Flächen frei. Virtuos spielt Wehmeier mit verschiede­nen Techniken von grafischen Elementen, luftigen Freiräumen bis hin zu pastosem Farbauftra­g.

„Zwischen Leben und Tod bewegt sich das Boot, während der Wasserfall für Dauer und Flüchtigke­it, für Werden und Vergehen steht“, so Mechthild Müller-Hennig zum Vergleich der beiden Künstler. Das Haus biete nicht nur Schutzraum für den Menschen, sondern werde auch mit dem menschlich­en Körper, in dem die Seele nur für kurze Zeit zu Gast ist, gleichgese­tzt. Die Insel kann für Weltflucht stehen aber auch für Vollkommen­heit.

„Zwei Künstler, die ganz unabhängig von einander arbeiten, begegnen sich auf vielen Ebenen. Ja sie verbindet eine Grundhaltu­ng: Mit ihrer gegenständ­lichen Kunst wollen sie nicht einfach abbilden, sondern vielmehr Gegensätze zu einander in Beziehung setzen.“(lig) O

Öffnungsze­iten Die Ausstellun­g ist noch bis zum 7. Mai jeweils Dienstag bis Sonntag, von 10 bis 17 Uhr zu sehen.

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Foto: Marcus Merk In der Ausstellun­g „Leichtigke­it und Schwere“sind Werke von Stefan Wehmeier (links) und Basilius Kleinhans zu sehen.

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