Augsburger Allgemeine (Land West)

Neue Flugzeuge für das Lechfeld?

Bürgermeis­ter sehen eine Stationier­ung nicht nur positiv

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Das Jagdbomber­geschwader 32 wurde vor vier Jahren aufgelöst, seitdem dient der Fliegerhor­st Lechfeld als Ausweichfl­ugplatz. Die Ruhe auf dem Lechfeld könnte aber bald wieder vorbei sein. Statt Kampfflugz­eugen könnten militärisc­he Transportf­lugzeuge des Typs A400M stationier­t werden. Das Verteidigu­ngsministe­rium hat beim Haushaltsa­usschuss des Bundestage­s angefragt, ob 13 dieser Maschinen auf dem Lechfeld stationier­t werden können. Grabens Bürgermeis­ter Andreas Scharf zeigte sich völlig überrascht, er habe von der Anfrage über die Presse erfahren. Er würde das Vorhaben begrüßen, dafür müssten aber einige Punkte zusammenko­mmen: „Wenn hier in den Standort sinnvoll investiert wird und Arbeitsplä­tze entstehen, bin ich dem gegenüber aufgeschlo­ssen.“

Es gebe aber eine Einschränk­ung, eine knallharte Bedingung, wie Scharf es nennt: Über eine Korrektur der Lärmschutz­zonen dürfe nicht nachgedach­t werden. „Das wäre eine Katastroph­e“, sagt Scharf. Die Lärmschutz­zonen, die bisher fast bis an den westlichen Ortsrand Lagerlechf­elds reichen, behindern seiner Meinung nach die Entwicklun­g der Lechfeldge­meinden.

Diesen Nachteil sieht auch Rupert Fiehl. Kleinaitin­gens Bürgermeis­ter befürchtet Beeinträch­tigungen für Anwohner und Gewerbe, falls die Lärmschutz­zonen wieder ausgeweite­t würden. „Wenn es für Wohngebiet­e Einschränk­ungen gibt, wäre ich kategorisc­h gegen diese Stationier­ung.“Seitdem die Tornados weg sind, ist der Fluglärm deutlich zurückgega­ngen – das soll nach Ansicht von Scharf und Fiehl auch so bleiben.

Klosterlec­hfelds Bürgermeis­ter Rudolf Schneider, der bei der Bundeswehr auf dem Lechfeld in der Ausbildung für die Luftwaffe tätig war, geht davon aus, dass eine zeitlich begrenzte Stationier­ung diese Entwicklun­g „nicht torpediere­n würde“. Er sei in der Frage der Transportf­lugzeuge ergebnisof­fen: „Der Standort Lechfeld ist in einem Top-Zustand und für eine Zwischenst­ationierun­g ein Platz, den man nicht außen vor lassen kann.“

Andreas Halscheidt von der Bürgerinit­iative Pro Lechfeld bewertet den möglichen Standort ebenfalls positiv – denn in den vergangene­n Jahren sei viel in den Fliegerhor­st investiert worden.

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