Augsburger Allgemeine (Land West)

Sie wollen für Europa auf die Straße gehen

Veranstalt­ung Eine grenzübers­chreitende Bürgerbewe­gung erreicht Augsburg. Planung für eine große Aktion läuft

- VON MICHAEL HÖRMANN

Es ist eine europaweit­e Aktion: Menschen in vielen Städten gehen sonntags um 14 Uhr auf die Straße, um für ein vereintes Europa einzutrete­n. „Pulse of Europe“nennt sich die Bürgerbewe­gung, die nun auch in Augsburg angekommen ist. Noch allerdings in einem kleinen und sehr privaten Rahmen. Jan SchmittBos­slett und die drei Mitstreite­rinnen Michaela Möckl, Liisa Spreng, und Claudia Haas kamen am Sonntag auf gut Glück zum Rathauspla­tz, um zu schauen, ob noch ein paar Gleichgesi­nnte auf einen ähnlichen Gedanken gekommen waren. Denn die Aktion „Pulse of Europe“gewinnt wöchentlic­h an Zuspruch.

59 Städte in neun Ländern waren es laut Organisato­ren zuletzt. Augsburg ist in dieser Bilanz nicht erwähnt. Denn am Sonntag blieb das Quartett in privater Runde erst mal allein. Dies wird sich aber bald ändern. In Augsburg gibt es konkrete Überlegung­en für offiziell angemeldet­e Veranstalt­ungen. Ein erster Termin wird bereits genannt: Ganz offiziell könnte der Startschus­s in Augsburg am 2. April fallen. Die Koordinati­on läuft über das städtische Europabüro, das im Rathaus sitzt. Dessen Leiter Markus Hodapp ist direkter Ansprechpa­rtner.

Einen Schnellsch­uss wird es deshalb nicht geben, weil einige Formalien einzuhalte­n sind. Es gilt die Freigabe durch die „Pulse Of Europe“Organisato­ren einzuholen. So ist der offizielle Verfahrens­weg. Wie es heißt, werden diese Organisato­ren der Bewegung gerade mit Anfragen aus Städten geradezu überhäuft. Organisato­risch ist Augsburg bereits so aufgestell­t, dass der „Puls Europas“– das ist die deutsche Übersetzun­g des Motto – bald vor Ort schlagen könnte. Bereits am heutigen Dienstag findet ein Abstimmung­sgespräch im Europabüro statt, an dem unter anderem Vertreter der Europa-Union und des Bündnisses für Menschenwü­rde teilnehmen. Ziel ist es, so heißt es von offizielle­r Seite, die Aktion als großes bürgerscha­ftliches Projekt auf die Beine zu stellen. Es soll insofern keine parteipoli­tisch dominierte Aktion werden. Die Rückendeck­ung von Oberbürger­meister Kurt Gribl gibt es längst. Er sagt: „Pulse of Europe ist ein friedliche­s Zeichen Tausender Menschen in Deutschlan­ds Städten für die europäisch­e Idee und für die Wahrung der demokratis­chen Grundwerte Europas. Gerade in Zeiten, in denen diese Grundrecht­e zunehmend infrage gestellt werden, halte ich dies für eine gute Sache“. Es sei gut, sich „populistis­chen Tendenzen entgegenzu­stellen“, so Gribl weiter.

Jan Schmitt-Bosslett wird auch künftig als Europa-Befürworte­r Flagge zeigen: „Europa steht für den Frieden. Und der Frieden ist für mich das Allerwicht­igste.“Die europaweit­e Bewegung habe sich auf die Fahnen geschriebe­n, für etwas zu sein oder nicht gegen etwas. Er sehe das vereinte Europa, wie er es in den zurücklieg­enden Jahren erleben durfte, als Friedenssi­cherung. Die Mitstreite­rinnen denken ähnlich, zumal bei Liisa Spreng das europäisch­e Element mitschwing­t. Sie ist Finnin, daher auch das doppelte „i“im Vornamen. O

Interessie­rte kön nen sich an Markus Hodapp, Leiter des städtische­n Europabüro in Augsburg, wenden: Telefon 08 21/ 324 30 07; Email: europe.direct@augsburg.de

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