Augsburger Allgemeine (Land West)
Große Stimmen mit Witz und Charme
Musik Cash-n-Go begeistert in Hennhofen. Alle Sounds sind handgemacht, mundgeblasen oder kehlkopfproduziert
Wieder ein Highlight im Gemeinschaftshaus Hennhofen: Mit Sprachwitz, viel Humor und Entertainer-Qualitäten hatten die sympathischen Sechs von Cash-n-Go aus Augsburg am Sonntagabend für eine feinsinnige A-capella-Unterhaltung gesorgt.
Es machte Spaß, den Stimmkünstlern zuzuhören. Bass, E-Gitarre, Trompete und Schlagzeug wurden nämlich ausschließlich mit der menschlichen Stimme arrangiert und kamen so gut herüber, dass man glaubte, eine ganze Band zu hören. Aber alle Sounds sind handgemacht, mundgeblasen oder kehlkopfproduziert.
Ob eine Parodie auf Johannes Heesters oder das Lied von Reinhard May „Ich bin Klempner von Beruf“: Alles ist so gelungen interpretiert, dass man denkt, die Künstler stehen selbst auf der Bühne. Alles typisch Cash-n-Go halt – von ein bisschen philosophisch bis zu ganz schön sarkastisch, von ein klein wenig melancholisch bis zu ausgelassen heiter. Und Wayne Wegener, der Amerikaner unter den Augsburgern, musste immer wieder bei den alten Geschichten oder „Oldie“-Witzen herhalten. Er raste dann im Schnellgang durch fast fünfzig Jahre Schlagergeschichte und von ihm arrangierten Mix zu Melodien von James-Bond-Filmen. Wenn Christina Bianco „Top of the World“von den Carpenters singt und beim Stück „Hijo de la luna“das Publikum dahinschwelgt, wird einem genauso warm ums Herz wie beim „Chasing Cars“von Snow Patrol, gesungen vom Mann mit der Mütze, Thomas Ottmar Steingruber.
Ein ganzes Bündel an Humor und Blödsinn verschossen die Künstler an diesem Abend. Ihre gute Laune von Anfang bis Ende schwappte von Beginn an auf die Zuhörer über. Sie hatten eine Menge zu lachen, denn der Abend war einfach genial. Ins Schwärmen kamen sie kurz vor der Pause, als mit dem einfühlsamen „Bohemian Rhapsody“das Gänsehautgefühl nicht mehr nachlassen wollte.
Um eine Zugabe kam Cash-n-Go natürlich nicht herum, denn das Publikum wollte noch nicht nach Hause. Und so tauschte Thomas Haala seine Klamotten gegen hautenge weiße Hosen und silbernen PlateauSchuhe und legte eine perfekte Persiflage als Robin Gibb mit einem Medley der Bee Gees hin. Unterstützung bekam er von seinen Backgroundsängern, die mit flötenden Wimmerstimmen von „Staying Alive“, über die selbst die Bee Gees noch gestaunt hätten, den Sound der Strandjungs von früher herüberbrachten. Großer Applaus für einen außerordentlichen Abend auf höchstem A-Cappella-Niveau mit Frontalangriff auf die Lachmuskeln. Hier hat einfach alles gepasst.