Augsburger Allgemeine (Land West)
Edelstahltanks für sorgenfreie Zukunft
Spatenstich Für 2,2 Millionen Euro entsteht ein neuer Hochbehälter, damit Gessertshausen rund um die Uhr mit Wasser versorgt wird
Gessertshausen/Margertshausen
Aus außergewöhnlicher Höhe begrüßte der Bürgermeister der Gemeinde Gessertshausen, Jürgen Mögele, die Gäste zum Spatenstichs für den neuen Hochbehälter: Um den beträchtlichen Umfang des zukünftigen Hochbehälters verdeutlichen zu können, erklomm er sportlich die große Baggerschaufel. Neben dem alten Hochbehälter entsteht nun am Waldrand von Margertshausen ein neuer, der künftig das gesamte Gemeindegebiet mit fünf Ortsteilen zu großen Verbrauchszeiten mit Wasser versorgen wird.
Bei der Gebietsreform hatten die Gemeinden Deubach, Döpshofen und Margertshausen ihre eigenen Hochbehälter mitgebracht. Sie sind aber inzwischen veraltet. Deren Mineralbeschichtung an der Innenseite hat sich bereits gelöst und bröckelt ab. Eine Sanierung hätte keinen Sinn gemacht, da die Kosten höher gewesen wären als ein Neubau.
Ein zusätzliches Problem stellte das zu geringe Speichervolumen der Hochbehälter dar. Es stellte zwar die alltägliche Versorgung mit Trink- und Löschwasser noch sicher, in Ausnahmesituationen wie etwa großer Hitze im Sommer, wenn vermehrt Wasser verbraucht wird, könnte damit aber beispielsweise das Löschen eines Brandes zum Problem werden.
Unter der Beratung des Ingenieurbüros Sweco sowie Andrea Wörle von den Stadtwerken hatten die Gemeinderäte, damals noch unter der Leitung von Mögeles Amtsvorgängerin Claudia Schuster, Hochbehälter in Langweid und Prittriching besichtigt und sich letztlich für ihre Gemeinde für einen Hochbehälter aus Edelstahl entschieden.
Nach den nun anstehenden Erdarbeiten wird die Gebäudehülle erstellt, der Bau der Edelstahlbehälter werde dann in einigen Monaten folgen, erklärte der Bürgermeister. Mit 2,2 Millionen Euro lässt sich die Gemeinde Gessertshausen ihre Wasserversorgung einiges kosten. Mögele ist sich sicher, dass das Projekt, das in eineinhalb Jahren fertiggestellt sein soll, große Akzeptanz erfahren wird. Er machte klar, dass die Gemeinde – egal, ob sie als kleiner Wasserversorger in den nächsten Jahrzehnten für sich bleiben wird oder sich vielleicht einem anderen Wasserversorger anschließen sollte – am Bau eines Hochbehälters zur Vorratsspeicherung rund um die Uhr nicht herumgekommen wäre. „Was hier entsteht, ist gut und dringend notwendig und bedeutet einen großen Teil der wasserversorgenden Zukunft für unsere nächste Generation“, erklärte er.
1700 Kubikmeter und eine lange Lebensdauer
Der Hochbehälter wird im Gegensatz zu dem bisherigen oberirdisch aufgestellt. Er hat ein Volumen von 1700 Kubikmetern, also 1,7 Millionen Liter, verteilt auf zwei Edelstahlbehälter. Der Vorteil von Edelstahl liegt klar auf der Hand: Neben einer langen Lebensdauer sind Handhabung, Wartung und Reinigung ohne Probleme zu erledigen.
Die beiden Edelstahlbehälter werden von einem Betonbauwerk umfasst. Dem Gebäude vorangestellt werden Betriebsräume für den Wasserwart, für die Unterbringung von Pumpe und Notstromaggregat sowie ein Lager für Geräte und Armaturen. Auch der Standort selbst hat Vorteile: Er ist zentral gelegen zwischen den Versorgungszonen, die Versorgungsleitungen sind ausreichend dimensioniert, die hydraulische Berechnung der Stadtwerke Augsburg zeigt ausreichend Druck in den Zonen, zudem ist eine gute Zugänglichkeit über befestigte Wege gewährleistet. Der Hochbehälter wird nach Inbetriebnahme die drei bisherigen Hochbehälter in Deubach, Margertshausen und Döpshofen ersetzen, die nach und nach stillgelegt werden.