Augsburger Allgemeine (Land West)
Gerade die Jüngeren sind nicht so leicht zu motivieren
in der Altersgruppe zwischen 20 und 30 Jahren wünscht sich die Ärztin noch mehr Teilnehmer. Dabei ist das die Altersgruppe, die mit größter Wahrscheinlichkeit eines Tages von den Ergebnissen des Forschungsprojektes profitieren könnte. Denn die Erkenntnisse aus der Gesundheitsstudie sollen sich in effektiveren Vorbeugemaßnahmen und Therapien niederschlagen.
Für die repräsentative Studie müssen Bürger zwischen 20 und 69 Jahren zufällig ausgewählt werden. Die Stichproben werden aus Einwohnermelderegistern genommen. Anschließend werden die infrage kommenden Teilnehmer schriftlich informiert. Dann sind die Mediziner darauf angewiesen, dass sich genügend Freiwillige zurückmelden. Ohne Eintrag im Telefonbuch habe man keine Möglichkeit, mit den Betroffenen zu reden, sagt Thierry. „Wenn die Personen nicht auf unsere schriftliche Einladung zur Studie reagieren, kommt kein Kontakt zustande.“Selber bewerben können sich Interessenten nicht.
Die Mediziner werden auch öfter gefragt, ob das Ganze denn überhaupt seriös sei. Das aber ist es durchaus: Die Nationale Kohorte ist ein Großprojekt mit Beteiligung von Wissenschaftlern und wissenschaftlichen Einrichtungen in ganz Deutschland. Ziel ist es, eine umfangreiche Datensammlung zu erstellen, in die sich Forscher mit ihren jeweiligen Projekten einklinken können. Die Wissenschaftler wiederum werden von einer Kommission ausgewählt.
Teilnehmer der Studie würden nicht nur dem medizinischen Fortschritt helfen. Sie würden auch persönlich von den Untersuchungen profitieren, betont Thierry. Ausgewählte Ergebnisse werden ihnen in einem Brief mitgeteilt, falls gewünscht. Antje Wiemers ist mit dem großen Check sehr zufrieden: „Ich weiß jetzt mehr darüber, wie es gesundheitlich um mich steht.“Sie empfiehlt anderen Freiwilligen aus dem Raum Augsburg mitzumachen.
Dass dieser Appell ankommt, wünscht sich auch Thierry. „Bis 2018 werden wir jede Woche Leute anschreiben und um eine Teilnahme bitten.“