Augsburger Allgemeine (Land West)
Martina Kadmon wird Gründungsdekanin
Universität Nun steht es fest: Die Wissenschaftlerin baut die medizinische Fakultät in Augsburg mit auf
Bereits Anfang Februar sickerte aus gut informierten Kreisen durch, dass Martina Kadmon die Gründungsdekanin der medizinischen Fakultät an der Universität Augsburg wird (wir berichteten). Nun ist es offiziell. Ihr bisheriger Arbeitgeber, die Universität Oldenburg, teilte unter anderem auf Anfrage der AZ mit, dass es zum 1. April einen Wechsel an der Spitze der medizinischen Fakultät geben wird.
„Wir bedauern den bevorstehenden Wechsel von Frau Professorin Kadmon sehr“, erklärte Universitätspräsident Professor Hans Michael Piper. Kadmon sei eine anerkannte und geschätzte Medizinerin und Wissenschaftsmanagerin und habe an der Fakultät eine hervorragende Aufbauarbeit geleistet. „Ich wünsche ihr, dass sie diese Erfahrung und Kompetenz erfolgreich in Augsburg einbringen kann“, sagt Piper.
Kadmons medizinisches Spezialgebiet ist die Chirurgie. 2010 erfolgte auch ihre Habilitation für das Fach Chirurgie. Zu Kadmons Forschungsschwerpunkten zählen das Qualitätsmanagement in der medizinischen Ausbildung und in Fakultäts-Entwicklungsprogrammen, die Bedeutung von Studierendenauswahlkriterien für den Erfolg in Studium und Beruf und kompetenzorientierte Aus- und Weiterbildungskonzepte im klinischen Umfeld.
Als Gründungsdekanin in Augsburg wird Martina Kadmon zentrale Ansprechpartnerin für den Aufbau der Fakultät mit künftig bis zu 100 Professoren und 1500 Studenten sein. Damit wird sie sozusagen das Gesicht der neuen Augsburger Medizinfakultät sein. Offiziell vorgestellt wird Kadmon in Augsburg auf einer Pressekonferenz nächste Woche – am 6. April.
Wer im komplizierten Auswahlprozess für diese Schlüsselposition das Rennen macht, war mit Spannung erwartet worden. Beteiligt an der Auswahl waren das bayerische Wissenschaftsministerium, die Universität und das Klinikum Augsburg. Die gebürtige Pfälzerin Kadmon lehrte als Professorin an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Sie war dort Studiendekanin und kommissarische Dekanin der Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften.
Die Verhandlungen über die Besetzung der wichtigen Stelle liefen schon länger. Im Februar wollten aber weder die Uni Augsburg noch die Universität Oldenburg die Personalie offiziell bestätigen. Kadmon selbst machte aber öffentlich, dass ihr ein entsprechendes Angebot aus Augsburg vorliegt. Oldenburgs Präsident Piper kündigte damals an, für den Verbleib von Kadmon kämpfen zu wollen. Am Ende machte aber doch die Universität Augsburg das Rennen.