Augsburger Allgemeine (Land West)
Rettenberger Straßen gehen vor
Wasserleitungen Neubau im Gersthofer Zentrum wird deswegen verschoben
Sie sind schon sehr marode und sollen im kommenden Jahr saniert werden: Die Rettenberger Straße und die Wolfgangstraße im Gersthofer Stadtteil Rettenbergen stehen ganz oben auf der Arbeitsliste des Tiefbauamts. Dieses Bauvorhaben hat aber auch Auswirkungen auf die geplanten Arbeiten am Wasserleitungsnetz.
Wie Stadtwerke-Geschäftsführer Bernhard Schinzel dem Werkausschuss erklärte, ist eigentlich im Wirtschaftsplan der Stadtwerke für 2017 der Austausch der Wasserleitungen in der Griesstraße, Sommerstraße, Herbststraße, Maienstraße, Mendelssohnstraße und Augsburger Straße vorgesehen. Mit Ausnahme der letztgenannten Arbeiten soll der Rohrleitungsbau komplett mit eigenem Personal ausgeführt werden.
Allerdings plant das Tiefbauamt der Stadt für 2018 die Sanierung der Rettenberger und der Wolfgangstraße in Rettenbergen. „Daher wäre es von Vorteil, wenn die dortige Wasserleitung schon 2017 verlegt wird“, sagte Schinzel. Damit sollen Setzungen des Erdreichs abgeschlossen sein, bis der Straßenbau anrückt, und die Deckensanierung erleichtert werden.
Eine gleichzeitige Abwicklung dieser Arbeiten mit dem ursprünglich geplanten Programm ist Schinzel zufolge schon zeitlich nicht möglich. Andernfalls müsste nämlich die Hälfte der Arbeiten fremd vergeben werden, was sich wiederum auf die Wassergebühren auswirken würde.
Außerdem würde das für 2017 vorgesehene finanzielle Budget überschritten. Um den circa 920 Meter langen Wasserleitungsbau in Rettenbergen in Abstimmung mit dem Straßenbau abzuarbeiten, müsste der gesamte nach dem Wirtschaftsplan 2017 vorgesehene Wasserleitungsbau – mit Ausnahme der Augsburger Straße – verschoben werden. „Eine erste Abschätzung hat ergeben, dass die Länge und die Kosten der zurückzustellenden Maßnahmen mit dem Kostenaufwand in Rettenbergen vergleichbar sind“, so Schinzel weiter. „Eine Zurückstellung ist grundsätzlich möglich, da in diesen Straßen kein Straßenbau geplant ist und für den Austausch der Wasserleitungen kein akuter Handlungsbedarf besteht.“
„Wir begrüßen dies, denn in Rettenbergen ist die Straßensituation so schlecht, dass unbedingt gebaut werden muss“, signalisierte Georg Brem (W.I.R.) seine Zustimmung. Auch Christian Miller (SPD/Grüne) sprach sich dafür aus. Er wollte aber, dass die Sanierung der Sportallee wegen des schlechten Zustands dieser Straße bereits auf 2018 vorgezogen werde. Hier bremste ihn Bürgermeister Michael Wörle aus: „Das kann nur im Zusammenhang mit dem Freibad geschehen, denn diese Straße muss komplett neu gemacht werden.“Es sei daher sinnvoller, Straßen vorzuziehen, die noch saniert werden könnten und nicht vollständig erneuert werden müssten. Der jetzige Zustand der Sportallee biete auch Vorteile, so Wörle augenzwinkernd. „Jetzt herrscht hier auf jeden Fall Tempo 30, weil hier keiner schneller fährt.“● Wasserverbund Die Wasserversorgung der ehemaligen Kaserne Gablingen und der Abhöranlage wird derzeit noch durch die Stadtwerke Gersthofen gewährleistet. Künftig soll das Areal aber aus dem Gablinger Wasserleitungsnetz versorgt werden. Ein Notverbund mit Gablingen besteht nach Angaben von Bernhard Schinzel bereits.
Die Wasser- und Abwasserleitung im Kasernengelände ist überaltert und muss dringend saniert werden. Aus wirtschaftlichen Gründen wäre ein Anschluss an das Gablinger Versorgungsnetz vorteilhafter. „Weil die Anlagen gemäß dem aktuellen Verbrauch stark überdimensioniert sind, haben die Stadtwerke Gersthofen kein wirkliches Interesse an der Aufrechterhaltung der Versorgung“, betonte Schinzel.
Bei Fremdvergabe von Bauarbeiten würden die Wassergebühren steigen