Augsburger Allgemeine (Land West)

Grabfelder statt Urnenwände auf dem Friedhof

Gemeindera­t Adelsried diskutiert über eine alternativ­e Form der Bestattung

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Friedhöfe verändern sich. Immer mehr Gräber gehen durch Grabauflös­ungen verloren. Urnenwände verursache­n hohe Kosten. Der Wunsch nach Vielfalt nimmt zu. Als Alternativ­e zum Bau einer Urnenwand am neuen Friedhof erwägt die Gemeinde Adelsried die Einrichtun­g gärtnereib­etreuter Grabfelder. Das sind parkähnlic­h eingefasst­e Gemeinscha­ftsgrabanl­agen mit Urnengräbe­rn darin.

Dieses Konzept stellte Michael Hüser von der Firma TBF Treuhandge­sellschaft bayerische­r Friedhofsg­ärtner im Gemeindera­t vor. Voraussetz­ung für die Grabfelder ist ein Vertrag, den die Gemeinde mit dem Anbieter abschließe­n würde. Darin ist unter anderem vorgesehen, dass auf dem Friedhof keine weiteren Urnenwände mehr angeboten werden. Bürger, die sich für diese Grabart entscheide­n, müssten bei der Gemeinde das Nutzungsre­cht für ein Grab erwerben und mit dem Anbieter einen Dauergrabp­flegevertr­ag abschließe­n und im Voraus für die komplette Nutzungsze­it zahlen. Um die Pflege würde sich dann eine Friedhofsg­ärtnerei kümmern, auch dann, wenn dort noch niemand bestattet ist.

Manche Gemeindera­tsmitglied­er sahen die Kosten für die zehnjährig­e Grabpflege in Höhe von etwa 2500 Euro kritisch. Diese Kosten seien abhängig von der Gestaltung der Gemeinscha­ftsgrabanl­age mit Dauerbegrü­nung und Art der Steinsetzu­ng. Ob man sich so ein Friedhofsk­onzept vorstellen kann, darüber herrscht in Adelsried noch Diskussion­sbedarf. Bürgermeis­terin Erna Stegherr-Haußmann sagte: „Wir werden uns das alles durch den Kopf gehen lassen und darüber ausführlic­h beraten.“

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