Eine Region, die Mut macht

Kommentar

Angesichts der phänomenal guten Zahlen vom bayerischen Lehrstellenund Arbeitsmarkt fällt es schwer, den Thesen von Martin Schulz Glauben zu schenken – zumindest für den Freistaat. Denn die Losung des SPD-Kanzlerkandidaten lautet ja: „Lasst uns anpacken und unser Land gerechter machen und das mutlose ‚Weiter so‘ beenden.“Eine Analyse der volkswirtschaftlichen Daten liefert für Süddeutschland keine Anhaltspunkte für Mutlosigkeit. Jugendliche haben so gute Chancen wie selten zuvor, eine Lehrstelle zu finden. Und in Schwaben liegt die Arbeitslosenquote bei nur 3,1 Prozent.

Wer das gegen Ende der 90er Jahre in Aussicht gestellt hätte, wäre als Fantast verspottet worden. So schlecht kann die ReformAgenda von Gerhard Schröder nicht gewesen sein. Natürlich gibt es auch in Bayern Langzeitarbeitslose und zu viele Leiharbeiter, aber insgesamt ist die Lage ausgezeichnet. Was könnte gerechter sein, als dass junge Menschen aus mehreren Lehrstellen auswählen können und Facharbeiter heiß begehrt wie nie sind. All das sollte Mut machen.

Womit Schulz aber recht hat, ist die Tatsache, dass viele Menschen angesichts einer sich beschleunigenden Globalisierung und Digitalisierung verunsichert sind und nach Orientierung suchen. Darauf muss die Politik eine Antwort geben.