Augsburger Allgemeine (Land West)
Büro Hochhaus auf Sheridan Areal
Immobilien Der Komplex wird das höchste Gebäude in Augsburgs Vorzeige-Gewerbegebiet. Mit dem Nachbarn Stadtbergen gab es deswegen aber lange Auseinandersetzungen
Auf dem Sheridan-Areal an der B 17 entsteht momentan das wohl markanteste und mit 26 Metern Höhe größte Gebäude in Augsburgs jüngstem Gewerbegebiet. Für den „Sheridan Tower“, der bisher vor allem wegen der Streitigkeiten mit der Nachbarstadt Stadtbergen Schlagzeilen machte, wurde am Freitag der Grundstein gelegt. Das Gebäude wird nach seiner Fertigstellung Ende 2017/Anfang 2018 als Symbol des Gewerbegebiets in Pfersee von der B17 aus sichtbar sein.
Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) bezeichnete das Gebäude gestern als „Bestandteil einer Visi- on“. Augsburg erschließe sich neue Wirtschaftszweige und Branchen wie Umwelt und Mechatronik. Die Dynamik müsse flankiert werden von zusätzlichen Wohnungen, aber auch von neuen Gewerbeimmobilien. Der Bedarf dafür sei da.
In der Tat sind die Gewerbeflächen auf dem Sheridan-Areal inzwischen zu 87 Prozent vermarktet. In den vergangenen Jahren siedelten sich auf dem von einem Park durchzogenen Gelände neben der B 17 Büros, Handel und weiteres Gewerbe an. Ebenso wie auf dem FlakAreal (Kriegshaber) haben dort architektonisch anspruchsvolle Gewerbegebäude Platz gefunden. Der „Sheridan Tower“genüge auch höchsten ökologischen Ansprüchen, so Stephan Deurer, Geschäftsführer der Firma Eco-Office (eine Tochter des Bauträgers Asset), die den Turm errichtet.
Das Gebäude sorgte allerdings jahrelang für Querelen zwischen Augsburg und der Nachbarstadt. Die Stadtberger, deren Stadtgebiet nur wenige Meter vom Turm beginnt, fürchteten, dass der Lärm der B 17 durch die nach unten geneigte Fassade auf ihr Gebiet zurückgeworfen wird. Zwischenzeitlich klagte die Stadt Stadtbergen vor dem Verwaltungsgericht. Die Klage wurde zurückgenommen, nachdem klar war, dass das Hochhaus eine spezielle Fassade bekommt. Sie soll deutlich mehr Lärm schlucken als von der Nachbarstadt gefordert.
Insgesamt ist die Entwicklung des Sheridan-Areals – neben der Linie 5 – zum Zankapfel zwischen den Nachbarstädten geworden. Erst gab es Ärger wegen der Größe des neuen Supermarktes nahe der Stadtberger Stadtgrenze, zuletzt reichten die Stadtberger vorsorglich Klage wegen des Bauprojekts des Post SV am südöstlichen Rand des SheridanAreals ein. Diese Klage wurde zwischenzeitlich aber zurückgenommen (wir berichteten). Und auch die Pläne der Stadt Augsburg, entlang des Nestackerwegs statt Gewerbe Wohnbauten zu errichten, sorgten bereits für Diskussionen.